Der Norden wäre vor 1 Monat noch schwer passierbar gewesen, weil es Regenzeit ist/war. Das ändert sich gerade, trotzdem gibt es für uns nur eine Straße die von Broome nach Kathrine führt, denn allen anderen Wegen sind nur für Geländewagen 😉 In Kathrine gibt es wieder einen Kontakt den wir ansteuern. Meine liebe Freundin aus Spanien hat diesen Kontakt hergestellt, denn Ihr Freund ist Australier und Freunde von seiner Familie haben einen Campingplatz dort seit vielen Jahren. Ich habe angerufen und wir sind herzlich willkommen, es freut mich, denn es ist immer etwas anderes von Locals mehr über ihr Land zu erfahren.
Als wir Broome verlassen, wandelt die Natur sich sehr schnell. Viele Boab Trees wachsen in diesem Gebiet. Ich finde sie sehen etwas aus wie riesen Karotten 😉 Ausserdem erleben wir unseren ersten heftigen Regen in Australien. Hinter uns blauer Himmel, ein wunderschöner Sonnenuntergang und vor uns sieht es aus als wenn die Welt untergeht.
Wieder Kilometerweit Millionen von Termiten Hügel.
Tills erstes Krokodil, allerdings nicht mehr lebendig….. könnt ihr es finden?
Huch was ist das? Pass auf…. Wo kommen die denn her? Stundenlang Heuschrecken auf unseren Weg, es hört nicht mehr auf zu klickern.
Was sollen denn diese blöden Punkte auf meinen Bildern aufeinmal? Sauber machen bringt nichts und ich dreh bald durch. Gestern habe ich die Gläser meiner guten Sonnenbrille zerbrochen, mein Tablet spinnt sowieso, das Auto scheint eine Zicke zu sein und jetzt das. Absolut Nervig. Dank meiner lieben Cousine und Strohalm ist das Problem in einem klimatisierten Raum bald behoben. Ich musste an den sensiblen Spiegel, es gab einfach keine Möglichkeit in ein Fotogeschäft zu gehen. Zum Glück habe ich es nicht noch schlimmer gemacht.
Wir kommen in Kununurra (bedeutet: „großes Wasser“) an, ein kleiner Ort in dem wir uns eine Nacht auf einem Campingplatz gönnen. Ich brauche eine Dusche 😉
Wir kommen morgens am 26ten in Kathrine an. Am Morgen stehen schon alle auf dem Platz und helfen eine tote Kuh vom Hänger zu bekommen. Ja was für ein Empfang 😉 Wir stellen uns vor und lernen alle schon mal kennen. Dazu gehört auch ein Pärchen, das auch auf Reisen im Van ist und sich hier ein wenig auf der Farm dazu verdiet. Wie soll es auch anders sein?! Sie kommen auch aus Deutschland. Uns wird angeboten in einem klimatisierten Raum unter zu kommen, dort wo alle die für die Farm auf Reisen arbeiten auch ihre Unterkunft haben. Klimatisiert? Dusche und Toilette? Sogar ein Kühlschrank? Ein Traum! Stephanie und Brian sind sehr nett zu uns und nehmen sich die Zeit uns hier und da etwas von ihrem Leben zu erzählen.
Schon in der ersten Nacht mache ich Bekanntschaft mit Frosch. Dieses grüne Ding wohnt doch tatsächlich in unserer Toilette. Noch halb schlafend entdecke ich das kleine Ding auf dem Klo und wecke Till mit meinem gequicke. Haha. Dann ist er weg und nicht wieder auffindbar für den Moment. Die Tage schaut er mal hier aus der Toilette und mal da… Hinsetzen ist naja mit Überwindung und nicht nachdenken gerade noch so möglich 😉
Wir bleiben 3 Nächte und jeder macht so sein Ding, bzw wir entspannen einfach mal. Natürlich gibt es zwischendurch noch ein paar Highlights und wir lernen etwas über das Leben hier auf dem Land kennen.
Hot Springs – eine kleine Oase in Kathrine. Normalerweise muss man hier auf Krokodile achten , wie überall hier im Norden. Es sind so viele Menschen hier, da gibt es dann auch keine Bedenken mehr.
Unser „Heim“ für die 3 Nächte.
Am Morgen War Till mit auf dem Feld, beim schlachten eines Schweins. Das ist dann doch nichts für mich und schlafe seit langen mal wieder richtig aus. Später fahren wir einkaufen und wollen noch etwas Wein besorgen. Alkohol in Australien ist nicht nur teuer (1 Flasche Vodka ca 45 Dollar) sondern auch genauso zu bekommen wie zB in Schweden. Es gibt die sogenannten Bottleshops und hier oben im Norden stehen sogar Polizisten davor. Jeder der etwas kaufen möchte, muss sich erstmal ausweisen (der Ausweis wird sogar gescannt). In der Öffentlichkein trinken ist natürlich nicht erlaubt, machen aber doch viele. Wir kommen seit Broome immer mehr mit dem Leben der Aborigines in Kontakt. Es ist sehr traurig, sie so gebückt mit Alkohol auf den Straßen zu sehen. Es sind so viele und sie wirken so verloren und ziellos.
Wir verbringen etwas Zeit mit den anderen Deutschen, spielen Uno und gehen mit Ihnen zu den anderen die auf dem Campingplatz schon länger leben und nicht nur auf der Durchreise sind.
Das sind schon komische Leute. Dazwischen ein Deutscher der wohl schon länger hier ist und kein Bock mehr auf Deutschland hat. Der Typ ist ein Schnacker und geht mir schnell auf die Nerven. Alleine schon das Gerede über die Aborigines, das sie tausende von Dollars im Monat von der Regierung bekommen und deshalb nicht arbeiten gehen. Sie sind faul und eh alle nur den ganzen Tag betrunken. Aha. Das will ich genauer wissen und spreche die nächsten Tage mit Brian über das Thema. Mein Englisch ist nicht mies aber hier ärger ich mich sehr das ich leider nicht alles verstehen kann. Es ist auf jedenfall so, dass sie pro Kopf ca 300 Dollar im Monat bekommen. Sie gehen nicht arbeiten, weil es mit dem Einkommen nicht ganz so einfach ist. Wenn die Familie in einem Haus wohnt, einer von ihnen Arbeit hat, muss er den Rest der Familie (Sitten und Regierunsregeln) auch unterhalten. Ein ewiger Kreislauf, der mit viel Drogen begleitet wird.
Wir fahren mit Brian in seinem kleinen Boot auf dem Fluss raus. Er hat 6 Reusen im Wasser und will nachsehen ob er was gefangen hat. Aber zuerst bekommen wir gleich ein Süßwasser Krokodil zu sehen.
Oh sch….. ist der groß, sind wir hier sicher in dem Boot? Ein Salzwasser Krokodil
Brian sagt wir haben richtiges Glück, denn normalerweise ist ihr Territorium nicht so weit in dieser Gegend. Um die Süsswasser Krokodile zu schützen, werden die Riesen in grossen Fallen gefangen und wieder an anderer Stelle ausgesetzt.
Neben uns gibt es Nachwuchs bei einer Hündin, ich mache einen grossen Bogen um sie, den nach Till hat sie auch schon geschnappt. Aber ihre Kleinen…. och sind die Süss. Während die Hundemama im Haus ist, darf ich eines von den kleinen halten.
Am späten Nachmittag zeigt uns Brian ins seinem Auto sein Grundstück bzw einen ganz kleinen Teil davon. Kühe werden auf eine andere Weide gebracht, indem wir Ihnen eine Salzeimer als Lockmittel servieren. Nach einigen Versuchen folgen sie uns.
Es geht weiter, so langsam neigt sich unsere Reise dem Ende zu. Es sind zwar noch ein paar Kilometer zu fahren, aber dazwischen gibt es nicht mehr sehr viele Stops. Naja, zum Ende hin für mich ein Highlight: Der Uluru und Kings Canyon.