Mein letzter Eintrag zu Kolumbien – unglaublich. Hinzu kommt das ich am 4.11 tatsächlich schon 1 Jahr unterwegs bin. Die Gefühle spielen gerade Achterbahn, aber keine Sorge mir geht es sehr gut. Morgen geht es weiter in Mexiko und es brauch sicher ein paar Tage mich wieder aufzuwärmen. Hier in Bogota ist das Wetter sehr wechselhaft, ich bin nur am frieren und es ist genau DAS: Dieses kalte ungemütliche, mit Wollsocken ins Bett – was ich nicht mehr will. Die Zeit mit Freunden, neuen Begegnungen und kleinen Ausflügen war super in der Hauptstadt von Kolumbien.
Als ich die Fahrt endlich im Nachtbus hinter mir hatte und morgens am Busterminal in Bogota ankomme, begegne ich Christoph aus Deutschland in der Schlange für die Taxen. Es gibt wieder einen Feiertag und die Kolumbianer sind unterwegs 🙂 Christoph fliegt noch heute Abend zurück nach Deutschland und wir nehmen zusammen ein Taxi ins Zentrum zu einem Hostel. Er will nochmal unter die Dusche und ich möchte meine Sachen los werden, bevor ich die Stadt erkunde. Die Strassen sind so voll und gegen 10 Uhr kommen wir endlich an. Ich habe so ein grosses Glück, denn er hat noch Platz in seinem Rucksack und nimmt meine Hängematte mit. Yeah wieder Platz 🙂
Nach einer heissen Dusche muss ich mich kurz mal hinlegen, mir ist etwas schwindelig und mir fehlt Luft. Naja, bei 2.640 Höhe kein Wunder. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn die Luft so dünn ist und der Körper sich langsam anpasst. Notfalls kann man hier an jeder Ecke Koka Tee kaufen, der hilft bei Höhenkrankheit.
Um 12.30 kommt mein „Blinddate“ Maryam (mein Bruder hatte sie in Deutschland auf einer Party kennengelernt) und wir verstehen uns sofort. Wir laufen in der Altstad La Candelaria durch die Strassen, unterhalten uns viel, essen eine Menge und haben einen grossartigen Tag.
Mega lecker – typisches Gericht in Bogota: Ajiaco
Hier werden Süssigkeiten verkauft
Plaza Bolivar
Hier gibt es heissen Tee (aromatica)
Sehr typisches Gericht: Tamales (Bananenblätter gefüllt mit Reis und Fleisch)
Als ich um 19:30 wieder im Hostel in einem leeren Dorm ankomme, freue ich mich über den Tag, ein Zimmer für mich und endlich schlafen.
Am nächsten Tag treffe ich die liebe Larissa wieder. Wir gehen lecker Essen und machen es uns später in einer Bar gemütlich.
Am nächsten Tag fahre ich nach Villa de Leyva für 3 Tage. Als erstes muss ich vom Bus Terminal nach Tunja um da umzusteigen. Ein Mann aus dem Bus spricht mich an und fragt wo ich her komme und wo ich hin fahre. Seine Freundin holt ihn gleich ab und sie wollen auch nach Villa de Leyva – ich kann gerne mitfahren. Ja klar, warum nicht, aber seine Freundin möchte ich vorher sehen 😉 Die Beiden sind super nett und wir unterhalten gut. Sie machen Urlaub in dem kleinem Bergdorf und leben beide in unterschiedlichen Städten. Im Ort verabschiede ich mich von ihnen und gehe erstmal was essen, danach suche ich mir ein Taxi und lasse mich zum Hostel bringen, welches etwas ausserhalb liegt. Wieder habe ich ein Dorm Zimmer ganz für mich alleine mit einer tollen Aussicht.
Dieser Ort hat irgendwas magisches und ist ein beliebtes Ausflugsziel für die aus der Stadt Bogota. Wunderschöne teure Häuser sieht man versteckt in der Umgebung.
Der Tag ist herrlich, ich geniesse bei Sonne ein Eis, schlender durch die Gassen und lass mich treiben. Am Abend wird es ganz schön kalt und ich muss sagen das ich mich darauf freue bald das Meer bei 30 Grad wieder zu sehen.
Was mir hier nicht gefällt, sind die Hunde und werden für mich zum Problem. Es sind kaum Leute im Hostel und ich traue mich nicht alleine durch die Gegend zu wandern. Die Hunde sind agressiv bzw. am bellen sobald man an den Häusern vorbei geht. Mir wird gesagt, das ich mir keine Sorgen machen brauche, doch nach dem Biss in Thailand habe ich die Angst nicht immer im Griff – das riechen die Hunde natürlich. Nach langen hin und her überlegen, frage ich einen Taxifahrer ob er mich zu 2 verschieden Orten fahren kann. Für ca. 13 Euro habe ich 3 Stunden einen Chaffeur 😉
Erst geht es zum Casa de Barro (Clay House)
Sehr speziell ist die Konstruktion ohne Ecken und dazu noch vollständig aus Lehm errichtet. Den Namen des Architekts, weiss ich nicht.
Pozos Azules
Auf dem Weg zu den Pools geht es durch schöne Natur mit vielen Nadelbäume – diese habe ich in Kolumbien noch nicht vorher gesehen.
Für mich war das ein toller Ausflug und gönne mir als Abschluss noch eine Leckerei: Obleas (ganz dünne Waffeln mit Süsszeug drauf)
Dieser Hund taucht immer wieder im Hostel auf und wenn ich mal auf eine Hund komme, dann so einen 🙂
Es kommen neue Leute im Hostel an und ich mache am nächsten Tag mit ihnen einen Spaziegang über den grossen Markt.
An meinem letzten Abend scheint es eine grössere Feier in der Nähe zu geben. Von meinem Balkon aus beobachte ich das Feuerwerk und überlege wie es weiter geht.
Larissa und ich planen jetzt in den Amazonas zu fliegen, denn die Preise sind unglaublich günstig (60 Euro hin und zurück nach Leticia). Nachdem die eigentliche Idee Cano Christales zu teuer ist, wäre es natürlich grossartig pinke Delphine im Amazonas zu sehen. Naja, aber irgendwie stehe ich mir gerade selber im Weg. Mein Kopf sagt: Klar machen ist doch eine einmalige Gelegenheit. Mein Herz sagt: Nö ein anderes Mal. Für Larissa ist es natürlich nicht optimal, doch sie fliegt einfach etwas später alleine. Vorher buchen wir erstmal in Bogota über Airbnb ein Appartment.
Am nächsten Tag komme ich wieder in Bogota an und nehme mir vom Busterminal aus ein Taxi zu der Adresse im Stadtteil Chapinero. Pünktlich bin ich um 17 Uhr dort und werde von Andres rein gelassen (glücklicherweise war der Taxifahrer so nett ihn anzurufen, denn mein Prepaid für das Telefon ist abgelaufen). Die Wohnung ist riesig und wir teilen uns die Wohnung mit ihm. Larissa wird allerdings erst morgen dazu kommen. Andres führt mich zum nächsten Restaurant und ich bin leicht genervt, denn ich habe hunger, die Gegend ist mega teuer und die Wohnung ist ab vom Schuss am Ende einer Strasse. Ich fühle mich hier nicht sicher. Allerdings sieht die Welt nach einem grossen Burger schon ganz anders aus 😉 Wir bleiben insgesamt 8 Nächte. Ich kann euch sagen, eine Wohnung ist was komplett anderes als ein Hostel. Es war so angenehm, alles sauber, eigenes Zimmer, Regale um mal Sachen auszupacken, ein nicht durchgelegenes Bett, eine komplett eingerichtete Küche (sogar mit Saftmixer) und ich kann einfach mal meine Sachen liegen lassen ohne zu befürchten das sie geklaut werden. Der ganze Luxus kostet die Nacht 15 Euro 😉 mit Larissa also knappe 8 Talers 😉
Am nächsten Tag kommt die Putzfrau – mir ist das ganze schon unangenehm so umsorgt werde ich. Erst bietet sie mir Kaffee an, dann fragt sie ob ich Sachen zum waschen habe, später bringt sie mir eine Schüssel mit Bananenstücken und zu guter Letzt darf ich auch noch zum Mittag mit essen. Unglaublich.
Ich brauche etwas um hier anzukommen, denn die Wohnung ist gross und somit immer kalt, (tagsüber ca 15 in der Nacht 8 Grad) ausserdem läuft man ca 15 Minuten zu den nächsten Geschäften, um mich rum Hochhäuser und Berge. Fühle mich eingespert, mir ist das erste Mal richtig langweilig, weiss nichts mit meiner Zeit anzufangen. Dieses Gefühl schwindet allerdings schnell wieder.
Emma und Maria sind in Bogota angekommen, wir waren alle mit Larissa in Cali in einem Zimmer. Es ist schön die Mädels wiederzusehen.
In Bogota gibt es wieder eine Grafitti Tour, allerdings haben die letzten mir besser gefallen, naja da hat es auch nicht so schlimm geregnet. Klitschnass bin ich mit dem Bus zurück gefahren. Der liebe Andres hat mir seine Schuhe geliehen, denn der Fön hat sie nicht so schnell trocken bekommen, als ich los will um mit Maryam in den nächsten Stadtteil Usaquen zu fahren. Wir haben wieder eine tolle Zeit und gehen lecker Essen.
Museum in Bogota
Es ist Halloween und die Strassen sind voll mit Strassenverkäufern die alles Mögliche anbieten. Ich kaufe mir für ca 5 Euro schwarze Flügel und eine Maske. Nachdem wir gekocht und gegessen haben machen wir uns startklar für einen Party Abend. Es kommt aber alles wieder etwas anders. Emma liegt mit Magen Problemen im Bett und als wir in der Bar ankommen (Andres Lieblingsbar), sind wir die einzigen die verkleidet sind. Es ist ja nicht so, das wir mit blonden Haaren nicht schon genug auffallen … Die Band hat noch nicht angefangen zu spielen und es ist auch noch nicht viel los. Larissa gefällt es überhaupt nicht, Andres möchte nicht woanders hin und ich stehe dazwischen. Am Ende wechsel ich mit Larissa noch 2 mal die Clubs und landen am Schluss in einem, wo ich mir kein Getränk kaufen kann, weil zu teuer. Das hatte ich mir alles etwas anders vorgestellt, aber gut die nächste Party kommt bestimmt. 😉
Am 29ten ist Larissa in den Amazonas geflogen, ich verbringe noch 2 entspannte Tage in Bogota und kann es kaum abwarten in die Sonne zu fliegen.
Als kleinen Abschluss möchte ich ein paar Gedanken zu Kolumbien los werden:
- Größe: Deutschland x 3
- Einwohner: 48 Mio.
- Berge, Dschungel, Strand, Wüste … so viel Abwechslung in diesem Land
- unglaublich liebe Menschen
- schwierig ohne Spanisch
- so viele leckere Früchte
- bester Kaffee
- sogar die Brötchen sind süss, überall ist Zucker drinn
- Menu del Dia in ganz Kolumbien ähnlich: Suppe + Fisch/Fleich/Huhn, Reis, Platano, Bohnen, Salat + Saft – zwischen 6 bis 10.000 zu haben (2 bis 3,50 Euro)
- 50.000er Scheine (ca 15 euro) bekommt man aus dem Bankautomaten, wobei man schon mit 20.000 (ca.7 Euro) auf der Strasse Probleme hat Wechselgeld zu bekommen
- es ist so günstig das man ständig Taxi fährt, seine Wäsche machen lässt, essen geht, fliegt statt Bus fährt…..
- Toilettenpapier gehört in den Mülleinmer
- ausserhalb der Städte meisten kaltes Wasser, egal ob für den Abwasch, Dusche oder Wäsche.
- anschnallen tut man nicht
Früchte die ich vermissen werde (sie schmecken hier einfach viel intensiver): Granadilla, Hass Avocado, Maracuja, Limetten und Orangen
Ich liebe Limonada de Coco
Soooo lecker: Popkorn mit Karamell
Einer meiner Lieblingsfrucht: Granadilla
Sicher könnte ich noch viel mehr schreiben und hatte das auch vor, doch es ist nach Mitternacht und ich möchte morgen ausgeschlafen sein, wenn ich in Mexiko lande 😉
Hasta Luego meine Lieben 😉
Klicke hier, um eine Karte von Bogotá, Bogota, Colombia anzuzeigen.
Wunderbar geschrieben.
Ich war diese Jahr auch das erste Mal in Villa de Leyva. Ich finde diese Plaza atemberaubend!!! Es ist übrigens der zweitgrößte Platz der Welt, habe ich mir sagen lassen!
Nun und für Granadillas könnte ich auch sterben. Das ist das erste was ich mir immer kaufe sobald ich in Kolumbien bin!
Wünsche Dir viel Spaß in Mexiko!
Grüße aus Aachen!
Kirsten