Nachdem wir 3 Mädels bei unserem Übernachtungs Spot kennengelernt haben, die gerade vom Karijini NP kamen und uns nur schönes zuberichten hatten, entschlossen wir uns den Umweg zu fahren.
Die Natur wechselt und die Fahrt ist nicht eintönig, im Gegenteil es ist wunderschön.
Termiten Hügel Kilometerweit. ….
Am Morgen auf dem Rastplatz hält doch tatsächlich ein Burger Bus in den Farben rot, schwarz und gelb. Wir sind im Nirgendwo, der nächste Ort ist mehrere 100 Kilometer entfernt. Ein Farmer in der Nähe verdient sich etwas nebenbei, indem er den Reisenden Burgers und Kaffee verkauft.
Es ist nicht zu glauben, aber besonders auf der Strecke heisst es Vorsicht Kühe. Hier gibt es keine Zäune, kein Wunder bei den Entfernungen…
Zum Glück nicht unserer 😉
Wir kommen in Tom Price an, der Ort der am dichtesten am Karijini NP liegt. Wie immer in einem größeren Ort wird erstmal eingekauft, Wasser aufgefüllt, Geld geholt, tanken und schauen was wir alles sehen wollen.
Als erstes geht es zur Hancock Gorge, ein Wanderpfad durch Felsschluchten. Zum Teil müssen wir durch das Wasser um zur Schlucht zu kommen wo ein Pool im Stein wartet. Ich gehe nicht mit, weil mein Fuß schmerzt und ich antriebslos bin. Es ist heiss, überall sind Fliegen und die Streitereien, welche immer heftiger werden rauben meine Energie. Ich kann nicht genießen und frage mich, wie das wohl noch weiter geht. Wie kann ich es einfach ausblenden und mich auf mich konzentrieren um glücklich zu sein? Was ist falsch?
Oxer Lookout
Fortescue Falls, Circular Pool und weiter bis Dales Gorge zu Fuss.
Endlich am Pool angekommen, geht’s schwimmen. Eine wirkliche Abkühlung ist es nicht.
Unsere Platz für die Nacht, leider ist uns das Gas zum kochen ausgegangen. Wir haben am Abend an einer Tankstelle gehalten und unseren Wasserkocher benutzt. Natürlich für Instant Nudeln 😉 Am Morgen gibt es dort auch wieder Strom für Kaffee und eine heiße Dusche. Wir haben eine lange Fahrt vor uns, es geht wieder richtung Wasser auf den Weg nach Broome. Vorher müssen wir allerdings Gas besorgen, das scheint doch nicht so einfach zu sein, sogar im Ort Port Headland finden wir nichts. Frustriert fahren wir weiter und haben Glück am nächsten Roadhouse (Tankstelle an der Strasse, allerdings immer teurer als die Marken Tankstellen). Leider haben wir überhaupt nicht den gleichen Musikgeschmack, dabei habe ich am Anfang noch gedacht, dass das kein Problem wird….. Naja, falsch gedacht. Die meiste Zeit wird Hörbuch gehört oder aber auch einfach garnichts, es sei denn wir haben mal Internet und ich kann Radio anmachen. Deutsche Nachrichten – großartig. Das Wetter, der Verkehr, schon lustig wenn man 500 Kilometer rechts und links nur Wüste hat bei 40 Grad.
Als Zwischenstation halten wir am Eighty Mile Beach, endlich wieder das Meer und nicht so viele Fliegen. Ich könnte Stunden am Strand lang schlendern und Muscheln anschauen
Mega Kuhhaufen, weil in Australien ja alles größer ist? Nein nur ein Termitenhügel 😉
Die Stimung wird nicht besser, denn als ich fahre blinken aufeinmal Warnlichter am Auto. Das kann doch nicht war sein. Scheisse, was jetzt? Till flucht, ich hab Panik, es wird diskutiert, ruhig bleiben. Nix da, wie soll ich Bitte ruhig bleiben wenn da so blöde Lichter mir mein Leben kompliziert machen wollen? Wir sind hier bei 40 Grad im Nix und sobald wir anhalten werden wir von Fliegen angefallen. Scheisse ich will hier nicht feststecken. Nein Nein Nein…. Ich halte das nicht aus, dieses geblinke macht mich wahnsinnig. Till fährt weiter nachdem wir eine Pause gemacht und Wasser/Oil gecheckt haben.
Das Licht gibt Ruhe für 1 Stunde und fängt wieder von vorne an. Das macht unsere Stimmung nicht besser, die Streitereien jeden Tag und jetzt auch noch das. Das Internet ist hier auch nicht möglich bzw immer mal wieder kurz. Ich schreibe meinen Bruder und auf ein paar Facebook Seiten (es gibt speziell für Australien Facebookseiten, wo Backpacker sich austauschen, verkaufen etc….). Klar, mein Bruder sagt das kann alles sein. Aha, genau. Der eine Mann ist noch nervöser als ich und der andere ist tiefen entspannt. Kann auch wer helfen? Danke Facebook. Es gibt ein paar die auf Facebook antworten. Helfen tun sie vielleicht nicht, aber sie helfen mir nicht völlig auszurasten. Einige Verndiagnosen machen auch durchaus Sinn. Es leuchten Batterie, Wasser, Oil und Handbremse immer mal wieder kurz. Idee Wackelkontakt, irgendein Kabel undicht…..
Ich bin sehr dankbar als wir in Broome ankommen. Dort heisst es Werkstatt, Autobilder für den Verkauf machen (Putztag) und selber Oilwechsel machen. Ja genau, mal eben selber Oilwechsel. Wir hatten uns schon ein dunkles Plätzchen im Parkhaus gesucht und dann diese blöde Schraube. So ohne Werkzeug schwierig. Wir suchen uns eine Werkstatt, fragen erstmal ob wir bei denen auf dem Platz den Oilwechsel selber machen können, natürlich nicht 😉 Mir wird das alles zu kompliziert, sie sollen das machen und dann auch gleich die Batterie checken. Thema durch.
Die Batterie ist super und auch sonst konnte er bei den Mini Check nichts feststellen. Was nun? Weiterfahren? Das Auto hat die letzten 300 Kilometer nicht mehr aufgeleuchtet und seit dem ich mein Tablet vom Strom des Wagens genommen habe, war Ruhe. Scheiß Entscheidungen. Mir gehts richtig mies, ich kann nicht mehr. Ich fühle mich, als wenn ich tagelang nicht geschlafen hätte und mir ist plötzlich alles egal. Warum nicht einfach alles hinschmeißen? Und dann? In dem Moment hatte ich keine Energie mehr Entscheidungen zu treffen oder Flüge etc zu planen. Es war alles egal und scheisse. Es geht also weiter.