Eine schaukelige Angelegenheit auf dem sehr vollen Schnellboot zurück nach Bali zum Hafen Padangbaj. Wir setzen uns nach draußen am hinteren Teil des Bootes, weil oben mal wieder zu ist. Ich werde immer müde vom schaukeln, doch einige andere lehnen an der Boardwand und hoffen das es bald vorbei ist. Auf der Fahrt wird von oben der Müll wie zB. leere Wasserflaschen vom Boot geworfen (Touristen). Es fehlt wirklich nicht mehr viel und ich kann mich nicht mehr halten. Es kann doch einfach nicht wahr sein, das die Menschen nicht nachdenken bzw so – mir fehlt das Wort – egal bescheuert trifft es auch – sind. Tatsächlich fehlt in einigen Ländern die Aufklärung zum Thema Müll, den Menschen scheint nicht bewusst zu sein was sie damit anrichten, oder wollen es auch garnicht wissen. Die Touristen gehen schnorcheln um die riesen Schildkröten zu sehen und die Einheimischen wollen dadurch Geld verdienen. Das aber durch den Plastik Müll die Tiere verenden, weil es sich unter dem Panzer ablagert und das Tier dadurch nicht mehr tauchen kann, da denkt keiner drüber nach. Die Menschen sind dabei, alles schöne zu zerstören, nur weil sie nicht etwas weiter denken.
Ich hätte ein Bild von dem Chaos machen sollen, doch ich war schon beschäftigt genug… Am Hafen Padangbaj angekommen, werden an einer kleinen Anlegeplattform die Gepäckstücke entladen. Alles landet auf einem Haufen und die ca 150 Leute wuchseln drum herum – unglaublich. Nebenbei versuchen noch Taxifahrer Gäste abzugreifen. Als wir unsere Rucksäcke haben und von der Anlegestelle runter sind, wo wir auf 5 Meter noch 20 mal angesprochen werden, bin ich mega genervt. Wir schlagen uns durch zur Hauptstrasse und wollten eigentlich hier mit einem öffentlichen Bus fahren, nur leider ist es schon sehr spät und wir wissen nicht ab wo er abfährt. Am Ende verhandeln wir doch mit einem Fahrer, der uns nach Tirtagangga fährt.
Wir haben dieses Minidorf im Reiseführer gefunden, es hat ein touristisches Highlight: den Wassertempel. Das bedeutet, das ein paar Mal am Tag Busse halten und wieder fahren. Gegen 17 Uhr ist sowieso Ruhe und das war der Plan: RUHE 😉 Wir kommen in dem ca 100 Kopf Dorf beim Homestay Rijasa unter. Jeder bekommt ein Zimmer für sich, weil ich gemerkt habe das ich nach der Zeit mit Till und auch nach 7 Monaten Reisen meine Privatsphäre vermisse. Einfach mal Tür zu, für sich sein – herrlich 🙂
Die Zimmer sind ganz einfach und das Bad gewöhnungsbedürftig bzw. ganz schnell rein und wieder raus.
Der Eingang
Ich habe wieder ein Bad mit dem Geruch nach verfaulten Eiern … hier auf Bali nicht selten.
Neben unseren Homestay befindet sich ein kleiner Imbis inklusive Shop (Bild unten) und gegenüber ist der Eingang zum Wassertempel (Bild oben)
Am Abend sitzen Gäste und Einheimische in dem Imbis und unterhalten sich oder es wir Musik gespielt. Wir kommen mit den anderen Gästen ins Gepräch und fühlen uns sehr wohl hier. Mit Ketut dem Besitzer vom Homestay der geschätzt 75 Jahre alt ist (die Menschen wissen tatsächlich nicht wann sie geboren wurden), planen wir für den nächsten Tag eine 3-stündige Wanderung durch die Reis- und Blumenfelder.
Nebenbei erfahren wir mehr über Sitten und Bräuche. Auf Bali sind diese in jeden Dorf anders, wobei ich dachte das die Regeln wie in Ubud auf ganz Bali gelebt werden. Es gibt im Westen ein Dorf wo nur in dem Dorf der Partner gewählt werden darf, sonst wird man verstoßen. Hier in Tirtagangga leben die Leute lockerer und sind mehr Farmer.
Der Blumenverkauf für die Opfergaben jeden Tag bringt mehr ein als der Reis.
Dieser Mensch strahlt eine Freundlickeit aus, das ist unglaublich.
Kinder von der Schule auf dem Weg nach Hause.
Zwischendurch regnet es und Ketut bastelt uns aus Banenblättern einen Regenschirm
Nach der Tour bin ich total fertig. Diese schwüle Luft und dann auch noch mein Magen. Leider wird es nicht besser. Ich schreibe meine Hausarzt und esse erstmal nichts ausser etwas Reis. Ich bekomme noch am gleichen Tag Antwort und soll es erstmal soweit ich kein Fieber bekomme mit der Reiskur versuchen. Ich schlafe etwas und gegen 18 Uhr gehen wir noch rüber zum Wassertempel.
Am nächsten Tag bekomme ich Tabletten von einer Reisenden um den Magen wieder zu beruhigen und wir machen einen entspannten Tag.
Herrlich baden im kalten Quellwasser und einfach so rum liegen im Wassertempel. Nebenbei noch einem Hochzeitspaar beim Shooting zu schauen und Blog schreiben.
Diese Seerosen habe ich noch nie gesehen – mit Stacheln… angeblich kann das Baltt ein Mensch tragen….
Wir überlegen in den Norden zu fahren, allerdings wollen wir vorher einen Abstecher in Amed am Meer machen. Wir buchen einen Fahrer und packen wieder unsere Tasche.