Es geht wieder zum Flughafen und die Zeit ging so schnell. Am Flughafen verabschiede ich mich von meiner Familie und es fällt uns nicht leicht. Die Freude und die Neugierde auf die Welt ist zum Glück sehr stark und lenkt von Traurigkeit ab. Ich wollte eigentlich noch so viel erledigen, aber ich habe es noch nicht einmal geschafft, für die erste Nacht ein Zimmer zu organisieren bzw. sie haben mir noch nicht geantwortet… 🙂 Ich werde schon was finden. Es geht erstmal nach Frankfurt, dann in die Dominikanische und um 4:30 lande ich morgens in San Jose. Auf meinem Flug saßen 2 Engländer neben mir und wir haben uns gut unterhalten. Sie sind auf dem Weg Frösche und Vögel zu erforschen 🙂 Der Flug selber ist nicht spektakulär, allerdings wollten die doch tatsächlich 8 Dollar haben um Filme zu schauen. Ich wollte sowieso schlafen 🙂 Die beiden Jungs haben bereits die ersten Nächte in einem Hostel gebucht und ich schliesse mich den Beiden an. Leider kam ein Rucksack von den Jungs nicht in Costa Rica an und es dauerte nochmal ca 2 Stunden den Papierkram zu erledigen. Blöderweise hatte er seinen Gepäckaufkleber nicht mehr und daher war es schwer sein Gepäck zu finden. Mein Rucksack blieb leider trotz Schutzhülle nicht unbeschädigt, diesmal brach ein Teil vom Plastikverschluss meines Hüftgurts. Ärgerlich, denn dadurch ist es jetzt schwer, die 17 Kilo zu schleppen. Naja vielleicht habe ich ja Glück und finde eine neue Schnalle 🙂 besser als wenn der Rucksack verschwindet.
Als wir endlich aus dem Flughafen raus kommen, stehen natürlich auch schon ein paar Taxi Fahrer vor der Tür. Ein komischer Vogel sabbelt einen von den Jungs voll und ich ziehe ihn weg, weil der mir sehr komisch vor kommt. Wir nehmen eines von den seriösen Taxen mit Taximeter. Der Verkehr ist unglaublich – es geht kaum voran. Als wir endlich im Hostel ankommen müssen wir nochmal bis 12 Uhr warten, ich bekomme einen Platz im Mädels Schlafraum und fühle mich sehr wohl. Der kleine Garten wird besucht von vielen Vögeln und ich sehe zum ersten Mal einen Kolibri – ach wie schön 😉 Der Garten ist ausserdem auch ein zu Hause für das Kaninchen, welches sich ab und an mal blicken lässt 🙂
Achherje ich hoffe das Duschen ist hier sicher 🙂
Ich lerne sehr schnell viele unterschiedliche interessante Menschen kennen. Es gibt ein Frühstück um die Ecke welches aus Reis, schwarzen Bohnen und Rührei besteht.
Später erkunde ich mit den Jungs die Umgebung und das Nötigste wird besorgt. In einem kleinen Geschäft für Taschen frage ich den Besitzer mit Händen und Füssen ob er einen Verschluss für meinen Rucksack hat. Er verkauft natürlich nur Taschen und keine Ersatzteile, dafür bekomme ich einen Zettel von ihm mit einer Adresse. Das ist doch schon mal was.Ich muss unbedingt spanisch lernen, jemand wie ich der so gerne mit Leuten auf der Strasse schnackt ist es nicht einfach jetzt nicht verstanden zu werden.
Der Tag ist zäh wie Kaugummi und ich kann um 19 Uhr kaum noch die Augen auf halten. Ich schlafe dann 12 Stunden durch 😉 herrlich.
Wir spielen am Vormittag Kniffel und gehen danach in die Stadt nach San Jose. Wir laufen durch die Strassen und suchen am Ende nach dem Laden auf meinem Zettel. Ich habe vorher im Hostel danach gefragt und sie konnte mir ungefähr auf einer Karte die Richtung geben. Wir finden diesen Laden tasächlich und es ist ganz anders als gedacht. Es ist ähnlich wie ein Ersatzteillager und keiner spricht englisch. Aber ich habe den kaputten Verschluss mitgenommen. Am Ende gehe ich mit einem neuen Verschluss glücklich aus dem Laden. Perfekt!
Danach landen wir auf einem Markt und kaufen Gemüse für unsere Kochrunde am Abend. Die beiden sind „erst“ 21 aber das Alter spielt sowieso keine Rolle.
Es ist ein toller Tag und ich lese viel im Internet über Costarica und weiss am Ende garnix mehr. 😉 Wo als nächstes hin? Ich entscheide mich für Dschungel und Strand, denn ich finde das eine tolle Kombination, besonders wenn es an der Karibik Seite ist 😉 Ausserdem wird eine App installiert zum Spanisch lernen. Ich überlege aus Kostengründen mir die Grundkenntnisse selber beizubringen. Allerdings nur als Zwischenlösung, denn ich habe einen Kontakt von einem Freund in Kolumbien und hoffe dadurch (auch weil es in dem Land günstiger ist) später wenn ich hin reise eine Schule zu finden. Schauen wir mal wie sich das Ganze entwickelt 😉
Später kommt ein neues Mädel in mein Zimmer, es ist Mia aus Dänemark und wir beschliessen zusammen morgen den Bus nach Puerto Viejo zu nehmen.
Wir haben keinen Plan, nehmen aber den Bus in der Stadt um 12 Uhr und fahren fast 5 Stunden bis wir ankommen. Auf dem Weg Dschungel Dschungel Dschungel und Temperatur Wechsel. In der Stadt waren es um die 25 Grad und jeden Nachmittag kurzer Schauer. Hier ist es jetzt tropisch schwül und sehr warm.
Unglaublich aufeinmal rechts und links Hamburg Container, viele weiter folgen auch aus anderen Ländern. Ich denke für Kaffee und Bananen. Als nächsten kommt die Hafenstadt Moín, welche nicht hüpsch ist aber ich finde Hamburg Container und Moín sehr lustig 🙂
Im Hotel welches von einer Deutschen und einem Chilenen geleitet wird teilen wir uns ein Zimmer für 30 Dollar die Nacht. Es ist nicht viel los hier, alles sieht nach Party aus und viel Tourismus aber die Menschen fehlen. Die Locals wissen auch nicht warum dieses Jahr die Menschen weg bleiben, es wird vermutet das es an der EM und an den Olypischen Spielen in Brasilen liegt. Die Zimmer in den Hostels sind leer und Abends sind die Restaurants oder Bars kaum besucht.
Am nächsten Tag leihen wir uns ein Rad und fahren die Küste hoch richtung Manzanillo. Wir scherzen rum, das wir ja eigentlich kurz nach Panama fahren könnten um einen Stempel im Pass zu bekommen. Die Grenze ist nicht weit.
Die Strecke ist sehr schön, es geht direkt auf der Hauptstrasse durch Dschungel auf der rechten Seite und Links das Meer. Zwischendurch machen wir einige Stops und in Manzanillo gehen wir in den Gandoca National Park. Überall verschiedene Gerüche und soviele Geräusche – ungalublich.
Ein Guide zeigt einigen Touristen diese faszinierende Planze, welche auf Berürungen reagiert. Die Blätter schrumpfen zusammen – sieht toll aus.
Wir laufen einen Trampelpfad und sehen aufeinmal einen Mann arbeiten mit einer Machete. Ok, ich glaube wäre ich alleine gewesen, ich hätte ganz schön schiss bekommen. Wir haben den schnellsten Weg gesucht der wieder auf den Hauptweg führt.
Die Preise insgesamt für Touren liegen bei 60 Dollar aufwärts. Lebensmittel im Supermark sind ähnlich wie bei uns und ein Einzelzimmer im Hostel liegt bei 30 Dollar. Ich wusste vorher worauf ich mich einlasse, eines der teuersten, dafür sicherer als andere Süd- oder Zentral Amerikanischen Länder. Hier scheint es deutlich einfacher zu sein Arbeit für Unterkunkt zu finden und gehe daher auf die Suche.
Am nächsten Tag geht es zum Botanischen Garten um die Ecke (Finca La Islas)
So wunderschön und beeindruckend die Natur.
Der Pfeilgiftfrosch
Schwarzer Pfeffer
Wisst ihr was diese dunkle Nuss mit dem roten Geflecht ist? Es ist eine Muskatnuss 😉
Es geht mit dem Bus nach Chahuita zum National Park, nachdem wir in ein Hostel umgezogen sind. Ich brauche neue Kontakte 😉
Ich sehe soviele Tiere, es ist echt der Wahnsinn und so beeindruckend. Wir haben Glück, erst begegnen wir am Eingang einer deutschen Dame Annelie die schon sehr lange hier lebt. Wir unterhalten uns über National Parks, Touren und Preise. Ich habe schon viel über den Tortuguero NP gelesen und gehört, es soll natürlich wunderschön sein und voller Tiere wo man nur mit einem Boot hin kommt. Die Touren dorthin sind natürlich mit Übernachtung und mega teuer. Sie kennt einige Tourguides und hat den Tag vorher mit einer Freundin die Tour für 20 Dollar auf dem Kanal für 2 Stunden gemacht. Wir tauschen Nummern und ich mache mich auf den Weg zu Mia in den Park.
Der Weg ist wunderschön, auf der rechten Seite Jungle Geräusche und auf der linken Seite das Meer. An der Spitze begegnen wir ein Pärchen, welches (besonders sie) Tiervernarrt ist. Durch Sie entdecken wir auf dem Rückweg so viele Tiere….
Ein Faultier
Ich habe zwar schon viele Schlangen in Australien gesehen, doch noch nie eine gelbe. Ihr Gift ist tödlich und man hat nur 30 Minuten Zeit 🙂
Ein Gürtelter
Als wir zurück kommen, stelle ich den Kontakt zu Annelie her und wir verabreden übermorgen die Tour zu machen. Mia möchte Namen und eine Internetadresse, weil sie Angst hat das man uns entführen könnte. Und mir wirft sie vor, das ich vor allem Angst habe, nur weil ich das Fahrrad nicht an der Strasse stehen lassen will.
Ich ziehe mich zurück, merke das ich schon wieder nur müde bin und mein Magen schon wieder spinnt. Mittlerweile habe ich einen kleinen Rückzugsort aus dem Ort raus auf einem kleinen Hügel, wo ein Yoga Resort ist und ein Cafe. Ich weiss schon wieder nicht wohin und mich nerven die Preise. Ich weiss eigentlich genau was ich will, aber dafür bin ich auf der falschen Seite der Welt 😉 Am liebsten möchte ich 1 oder 2 Wochen mich zurück ziehen, jeden Tag Yoga machen und spanisch lernen. Ich wollte schon immer mal mit Meditaion beginnen, habe das aber immer vor mir her geschoben, doch ich merke das ich genau jetzt, genau das brauche. Die Preise und das nicht vorhandene Angebot hindern mich daran.
Ich schreibe mal wieder auf Facebook bei „Frauen reisen solo“ und bekomme Antworten unter anderen von Irene. Sie hat eine Freundin hier in der Nähe, die 3 Häuser am Strand vermietet. Ich leihe mir ein Rad und fahre hin, natürlich finde ich es nicht sofort und ein Mann in einem Hotel quatscht mich an. 1 Minute später sitze ich mit einem Bier auf der Terasse mit Ihm (Besitzer des Hotels und ca. 70 Jahre alt) und seiner Schwiegertochter. Er ist aus Polen und Architekt. Er hat hier das Hotel in Costa Rica und noch ein Haus in Florida. Wir scherzen viel und er will das ich für ihn arbeite. Allerdings haben sie gerade nicht viel zu tun, doch sie schreiben mich schon nächsten Tag via Email an. Der Typ ist allerding etwas schräg und ich bin mir noch nicht sicher was ich machen soll.
Ich finde im Anschluss doch noch die Freundin von Irene und wir unterhalten uns sehr gut. Das kleine Haus ist ein Traum, direkt am Strand, mit Küche, Badezimmer und Hängematte. Allerdings kostet es 40 Dollar am Tag. Natürlich soll man sich mal was gönnen, doch wenn ich das in dem Jahr öfters tue, wird nix aus einem Jahr reisen.
Costa Rica ist einfach nicht das Land zum schlemmen und sich was gönnen. Die Preise sind sogar teilweise noch teurer als in Deutschand. Ich muss mich also damit abfinden, das ich erstmal mir das schöne Land ansehe und danach zum Beispiel in Kolumbien das tue was ich brauche. Was das ist? Ein Zimmer nur für mich, Yoga, Spanischkurs, gutes Essen jeden Tag.
Ich bin parallel noch dabei einen Zwischenweg zu finden: Volontär – arbeiten für Unterkunft und Essen. Bis jetzt noch erfolglos.
Im Hostel ist es so einfach Kontakte zu knüpfen, schnell sitzen wir mit 6 Leuten am Tisch und spielen Uno.
Am nächsten Tag soll die Tour los gehen zum Tortugero und wir nehmen den Bus um 6.30 während es heftig regnet. Leider tut es das noch den ganzen Tag und der Guide ruft mich an und schlägt vor die Tour an einem anderen Tag zu machen. Insgesamt sind wir 4 Stunden im Bus und Mia hat schlechte Laune 😉
Also dieser Beitrag ist echt ganz schön lang geworden, es passiert aber ja auch jeden Tag was und die Gefühle sind immer auf Achterbahnfahrt 🙂 Ich werde aktuell noch 3 Nächte hier in Puerto Viejo bleiben und warscheinlich dann nach Bocas del Toro richtung Panama reisen. Schauen wir mal wie es weiter geht ….
Klicke hier, um eine Karte von Puerto Viejo de Talamanca, Limón Province, Costa Rica anzuzeigen.