Hallo ihr Lieben, ich schreibe euch aus einem leeren Dorm in der Natur 🙂 Ich kann mal wieder die Zeit allein nutzen, denn momentan sind nicht viele Backpacker unterwegs. Ich bin happy und hatte die letzten Wochen eine ganz tolle Zeit. Aktuell bin ich in Villa de Leyva, das kleine Bergdorf ist ca 4 Stunden von Bogota entfernt und sehr gemütlich. Eigentlich wollte ich als krönender Abschluss mit Larissa zum Caño Cristales (Bilder auf google), doch die Preise sind so teuer. Der Trip würde für 3 Tage ca 400 Euro kosten, für mich die die Reise soweit wie möglich raus zögern möchte, nicht machbar. Mal sehen, vielleicht gibt es noch eine andere Möglichkeit … Wenn nicht, komme ich sehr gerne wieder nach Kolumbien.
Die letzten Tage in Cali waren nass und kalt, aber dafür habe ich zu der Zeit 2 Blogs geschrieben und mich mit Mila und Lena getroffen. Ich bin auch wegen meinem Visum in Cali geblieben, denn das lief am 11.10 aus und ich wollte in der Nähe einer Imigration sein. Zum Glück kam Lena mit, denn ohne Spanisch ist das ganze wieder mal etwas komplizierter.
Am 8.10 geht es raus aus der Stadt nach San Agustin. Bekannt geworden ist das Dorf durch zahlreiche mit einfachsten Werkzeugen hergestellte Felsskulpturen und mystische Figuren, die in der Zeit von 100 bis 1200 nach Christus durch die San-Agustín-Kultur geschaffen wurden. Der Ort gehört zum Unesco-Weltkulturerbe.
Die Fahrt beginnt morgens um 8:45 mit den Bus 3 Stunden nach Popayán, dort muss ich umsteigen und erlebe meine schlimmste Fahrt. Es ist unmöglich ohne sich festzuhalten in dem Sitz zu sitzen und das ca. 6 Stunden. Unglaublich die Fahrt durch die Berge. Eine wunderschöne Natur, doch ihr könnt euch das Geschaukel nicht vorstellen. Die Menschen auf den hinteren Plätzen übergeben sich. Der Bus ist komplett ausgebucht und ich bin der einzige Touri 🙂
Es wird dunkel und ich soll an irgendeinem Restaurant aussteigen (der Busfahrer weiss Bescheid), denn der Bus fährt nicht bis in das Dorf. Der Bus hält, ich bekomme meinen Rucksack, denke mir nur shit, hier kommt nie ein Taxi vorbei. Aufeinmal will ein Typ mir meinen Rucksack abnehmen, der Busfahrer sagt irgendwas und ich verstehe nix. Ich bin müde, es ist dunkel, ich weiss nicht wo ich bin und will einfach nur was essen und schlafen. Ok atmen … ich schaue mir den Typ nochmal genau an und frage ihn ob er Taxifahrer ist. Ja klar ist er Taxifahrer und bringt mich jetzt zum Hostel. Hahahaha auf dem Motorrad. Die Fahrt geht nochmal 10 Minuten ins Dorf und von dort umsteigen ins Taxi. Was für eine Tour. Wie sich später rausstellt, arbeitet der Typ für die Busorganisation und wurde vorher angerufen, bevor wir ankamen,
Im Hostel Casa de Nelly sind sie ausgebucht. Es ist mittlerweile nach 19 Uhr und meine Geduld schwindet. Doch dann grinst mich Harry an der Rezeption an und sagt, ach du kriegst ein Einzelzimmer für den gleichen Preis. Wäre das ok? Ja natürlich ist das ok 😉 Das Einzelzimmer wechsel ich die ganzen 10 Tage nicht und zahle den gleichen Preis wie im Dorm ca 7 Euro. Glückstreffer! Das Hostel ist der Hammer, es sieht so aus, als kommt man bei jemanden zu Besuch. Es ist gemütlich, hat einen traum Garten, tolle Leute, entspannte Umgebung, Hunde und Katzen die immer nur kuscheln wollen. Schaut selber…
Oben ist mein Reich 🙂
Haha waren es zu viele Blumen? Aufgewacht! Diese gibt es auch im Garten 🙂
Das Hostel ist ca 15 Minuten vom Dorf entfernt. Hier die Aussicht darauf.
Harry und Luna – Beide wohnen und arbeiten sie in dem Hostel. Sie kommen aus Kolumbien, haben aber eine Zeit in Deutschland gelebt.
Den ersten Tag regnet es nur aber die nächsten Tage scheint die meiste Zeit die Sonne – herrlich. Am Tage ist es angenehm warm, nur Nachts kühlt es schnell ab.
Wir gehen in einer kleinen Gruppe zu dem berühmten Park Arqueologico mit den Steinskulpturen und haben einen entspannten Vormittag. Den Rest des Tages unterhalte ich mich viel mit den andren Reisenden. Immer wieder ist das Thema eine „Droge“ aus dem Amazonas, welche die Schamanen nutzen. Der Name ist Ayahuasca. Ich werde neugierig und frage nach, denn eine Gruppe will den nächsten Tag in ein Dorf fahren und es ausprobieren. Ich überlege mit zu fahren, doch habe ich zu grossen Respekt davor. Durch die Droge, die durch eine Pflanze gewonnen wird ist man für einige Stunden in seiner eigenen Welt und bekommt nicht mehr viel mit, was ausserhalb passiert. Das Ganze wird immer touristischer und es werden sogar durch Agenturen Leute aus der ganzen Welt eingeflogen. Das Ziel ist es mit seinem tiefsten Inneren Kontakt aufzunehmen, wie bei einer Meditation, nur intensiver…. Interessant was es alles gibt, nur nichts für mich.
Ich wollte diese Blume fokussieren und merke im Hintergrund das Gewusel…. überall Spinnen….
Die kleine Raupe sieht aus wie ein langezogener Maulwurf 🙂
Am 11.10.2016 bin ich schon 3 Monate in Kolumbien, unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. An dem Tag fahre ich mit Harry in das Dorf und gehe endlich mal wieder zum Friseur. Ich zeige ihr die Hälfte von dem was sie abschneiden soll, denn wie ich schon vermutet habe, schneidet sie das Doppelte 😉 Ich zahle 1,50 Euro!
Mein Knie macht sich mal wieder bemerkbar und kann nicht so gut laufen, egal das kenne ich ja schon. Mit 3 anderen aus dem Hostel buchen wir ein Taxi, welches uns zu dem zweitgrössten Wasserfall in Kolumbien fahren soll. Die Fahrt dauert 1,5 Stunden und führt vorbei an kleinen Dörfern, viel Farmarbeit, Kaffeefelder, Zuckerrohr …
Zuckerrohr
Nach der Tour essen wir etwas in dem Dorf und ich finde in einem Laden eine wunderschöne Hängematte. Ich habe mich schon so geärgert das ich im Norden mir nicht eine Chinchorro gekauft habe, denn hier ist es so unglaublich teuer. In Deutschland bezahle ich um die 600 Euro. Das Problem ist das Gewicht. Die ich in dem Dorf gefunden habe ist eine einfache Hängematte. Mit Harry fahre ich 1 Stunde in die nächste Stadt, um nach einer der typischen Chinchorro Ausschau zu halten. Ich finde auch eine, doch es ist unmöglich, denn sie ist riesig und kostet hier 200 Euro. Ich beschließe die „normale“ für 22 Euro zu kaufen und bin mega happy. Sie ist sooo schön bunt 🙂 Mein Rucksack ist wieder voll.
Luna zeigt sie mir Fotos von ihren entworfenen Haus, ein Model aus Eis Holzstiele – sie ist keine Architektin aber es ist unglaublich was sie entworfen hat, ohne Erfahrungen zu haben. Die Leute haben natürlich geredet und nicht geglaubt das es klappt, doch Luna war fest davon überzeugt, hat einen Tischler gefunden und ihren Traum umgesetzt. Ich bin begeistert und wir fahren hin. Die Höhe ist 8 Meter und ganz oben kann man die Aussicht über San Agustin geniessen.
Als wir zurück fahren, schaue ich nach Flügen und finde ein Schnäppchen nach Mexico für 179 Euro. Ich schlage zu und fliege also am 31.10 nach Mexiko.
Pizzaabend
Die Tagen ziehen dahin und ich geniesse die Zeit. Yorick aus Holland kommt auf seinem Motorrad an. So eine grosse Maschine habe ich noch nie gesehen. Er ist schon eine Weile unterwegs. Die Tage sind so schön sonnig und wir fahren mit der Maschine zum nächsten Wasserfall um schwimmen zu gehen. Es ist wie im Paradies, überall Schmetterlinge und Libellen. Das Wasser ist sau kalt aber herrlich.
Die faule Zeit hat ein Ende und ich will weiter nach Bogota in die Hauptstadt Kolumbiens. Ehrlich gesagt, wollte ich das vermeiden und so weit wie möglich nach hinten schieben, doch es kommt wie immer alles anders 🙂
Mein Bruder hat vor ca 2 Monaten eine Kolumbianerin auf einer Geburtstagsparty in Deutschland kennengelernt. Sie haben sich gut verstanden und er hat den Kontakt zwischen uns hergestellt. Die liebe Maryam wohnt in Bogota und wir wollen uns unbedingt mal treffen. Es wird auch ein Wiedersehen geben, denn Larissa hat für einen Monat ein Appartment in der Stadt gemietet. Ich freue mich so sie wieder zu sehen. Worauf ich mich nicht freue, ist die 12 Stunden Busfahrt in der Nacht….
Klicke hier, um eine Karte von San Agustín, Huila, Colombia anzuzeigen.