Warum eigentlich Guatemala? Zu dem Zeitpunkt in Mexiko, wusste ich nicht wohin und fühlte mich etwas verloren. Meine Spanisch Kentnisse wollte ich vertiefen und es musste ein günstiges und warmes Land sein. Von vielen Reisenden hatte ich die Empfehlung bekommen, das Antigua perfekt sein soll. Das mit dem günstig stimmt nicht mehr, das mag vor 5 Jahren so gewesen sein, aber die Spanisch Schule war super.
Es geht also nach Antigua, aber vorher muss ich wieder …. BUS fahren! Morgens um 6:30 verabschiede ich mich vom Tony und bin mir sicher das ich ihn wieder sehen werde (nicht nur 1 mal) Es geht also wieder mit dem Truck 1 Stunde zurück nach Lanquin, wo der Bus schon wartet. 14 Stunden dauert dieser scheiss Trip. Sorry, aber meine Fahrten werden nicht besser. Es sind gerade Bauarbeiten an der Hauptstrasse, das bedeutet hier in Guatemala, das sie 30 Minuten die Strasse öffnen und wieder 30 Minuten schliessen um weiter daran arbeiten zu können. Wie ihr euch vorstellen könnt, staut sich da einiges zusammen. Wir stecken 2 Stunden im Stau. Am Starssenrand laufen Frauen die Essen verkaufen, wie z.B. Hühnchen mit Reis. Einige aus dem Bus kaufen sich etwas zu Essen, das Mädel neben mir lacht darüber und meint, das sie sich nicht wundern sollen, wenn sie heute Abend nicht mehr vom Kloo kommen. Sie lebt schon einige Zeit in Guatemala, scheint aber keine Ahnung zu haben. Ich frage sie, ob sie schon mal die leckeren Speisen von der Strasse gegessen hat? Nein hat sie nicht. Ich würde sagen, da hat sie einiges verpasst und damit meine ich nicht die Magenprobleme, denn die haben die meisten Leute wenn sie im Restaurant essen gehen oder das Wasser aus der Leitung trinken ….
Um 20:30 komme ich endlich im Hostel 3 Monkeys an. Das Wetter ist kühl aber angenehm. Die Stadt ist mit Lichtern für Weihnachten geschmückt – sehr hüpsch.
Meine Busfahrt in 24 Tagen
Ein Tag mal garnichts tun, das war mein Plan. Allerdings gehen mir die Bauarbeiten im Hostel so auf die Nerven, das ich durch die Stadt schlender und die 3 Schulen suche, die ich als Empfehlung bekommen habe. Spontan entscheide ich mich für eine und buche für den nächsten Tag für eine Woche.
Antigua gefällt mir, denn hier laufen mehr Einheimische rum als Touristen 😉
Viele kommen auch hier her, um den aktiven Vulkan zu sehen, dafür machen die meisten eine 2 Tage Wanderung auf dem Berg daneben. Es ist eine harte steile Angelegenheit und verdammt kalt. Auf dem Markt kaufen die Leute Schal, Handschuhe etc.. Nein danke.
Morgen beginnt meine erste Spanisch Stunde und ich bin schon ganz aufgeregt, denn ich werde auch 7 Tage bei einer Familie unterkommen. Das Ganze kostet mich 175 Dollar für 6 Übernachtungen, 3 Mahlzeiten, 5 Tage 4 Stunden Privatunterricht.
Am Abend bekomme ich eine Nachricht, das Tony tatsächlich nach gekommen ist. Ihm war das ganze verständlicherweise nach 14 Stunden arbeiten den Tag zuvor zu blöd 🙂 Er hat auch noch keine Pläne, das passt ganz gut, dann können wir zusammen Antigua erkunden.
Am nächsten Morgen klingelt mein Wecker um 6 Uhr, als ich die Augen öffnen hören ich ein Schnarchkonzert und neben mir sehe ich im anderen Bett 2 die scheinbar gern ein Einzelzimmer hätten. Ich bin so froh das ich hier raus muss. 🙂 Pünktlich um 8 stehe ich im Büro von der Schule und habe meine ersten Stunden bis 12 Uhr. Nach 2 Stunden fängt das Gähnen an und ich merke das meine Konzentration nachlässt 🙂 Meine Lehrerin ist super und kann, wenn sie will :), auch ein wenig Englisch. Es läuft diesmal viel besser als meine erste Stunde in Kolumbien, wo ich noch kein einiges Wort konnte.
Um 12 Uhr werde ich von meinem „Gastvater“ Oscar abgeholt. Sein Haus ist nur 5 Minuten von hier. Ich habe ein Einzelzimmer, heisse Dusche und eine sehr nette Familie. Das waren für mich die wichtigsten Punkte. Mein Zimmer betiteln Tony und ich als Gefängnisszelle, doch für eine Woche ist das für mich völlig in Ordnung. Für den Preis bekommt man eben kein Luxus Zimmer, aber das muss ich auch nicht. Andere habe nur kaltes Wasser oder die Familie ist nicht so nett… Es gibt noch 4 weitere Gäste, wir sehen uns immer zum Essen oder im Garten wo der Unterricht statt findet.
Wir sind alle jeden Tag super müde und ich muss schon über mich selber lachen, bei dem ganzen Gegähne 🙂
Hier wird noch wie früher bei uns die Wäsche gewaschen
Tony ist genau auf der anderen Seite der Stadt, aber wir sehen uns jeden Tag, er hat das Glück auf seiner Seite, denn der Besitzer vom Hostel hat gehört, das er zuvor in einem anderen Hostel gearbeitet hat. Er bekommt sein Geld zurück und kann eine Woche umsonst dort bleiben. Wir verstehen es bis heute nicht, aber das macht ja auch nichts :).
Jeden Tag finden von der Schule organisierte freie Veranstaltungen statt. Zum Beispiel gehe ich zu einer Salsa Stunde oder an einem Nachmittag zeigen uns die Frauen ihre Webkunst. Sie benötigen für eine Bluse 3 Monate.
Meinen vorletzten Tag findet der Unterricht auf der Strasse statt. Wir laufen durch die Strassen, unterhalten uns und sie zeigt mir unter anderen eines der ältesten Hotels der Stadt.
Das Hotel Casa Santo Domingo hat 5 Sterne und ist gleichzeitig ein Museum, es öffnete im Juni 1989.
Es war eine tolle Art zu lernen und gleichzeitig noch mehr von der Stadt zu sehen. Zum Sonnenuntergang gehe ich mit Tony den Hügel hinauf um die tolle Aussicht zu sehen, doch wie schon vermutet ist es zu bewölt.
Es ist zum verrückt werden, diese blöden Geldautomaten … Ich kann nur bis zu ca 150 Euro abheben und zahle dafür 5 Dollar Gebühr – jedesmal. Das ist doch Abzocke. Hinzu kommt das ich heute bei 3 Automaten erstmal garnichts bekommen habe. Am nächsten Tag versuche ich wieder mein Glück bei einer andere Bank, allerdings sieht es so schäbig in dem Raum aus, das man dem ganzen schon vorher nicht traut. Doch siehe da – ohne Probleme …
Am Abend gehen wir mit der Familie zu einer Kirche, wo eine Aufführung statt findet. Achja, was ich noch garnicht erwähnt habe: In Guatemala lieben sie Feuerwerk, besonders wenn es schön laut ist. Jeden Tag, besonders jetzt zur Weihnachtszeit. Auch an diesem Abend gibt es viel Knallerei und Feuerwerk, allerdings mitten in der Menge. Eine Rakete fliegt nicht nach oben sondern zur Seite … kurz bricht Panik aus und die Leute drängen zurück. Zum Glück ist nicht viel passiert und alles entspannt sich wieder.
Am nächsten Tag versuchen wir es nochmal mit dem Hügel, doch diesmal wird mir ganz schwindelig, heiss und kalt. Keine Ahnung was los ist, bin so müde, vielleicht war es einfach die letzten Wochen doch zu viel. Nehmen ein TucTuc und sind mal faul zu laufen.
Chicken Bus
Am nächsten Tag checke ich in dem Hostel Matiox von Tony ein, denn wir wollen morgen zusammen zum Lake Atitlan fahren, doch diesmal nicht mit einem Shuttle oder irgendeiner Tour vom Hostel. Nein, wir fahren Chicken Bus yeah 🙂
Ganz anders als meine „Zelle“ 🙂
Ich muss einfach raus aus diesen Gasse und endlich mal wieder den Horizont oder das Wasser sehen…
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