Yeah raus aus der Stadt, ab an See. Aber erstmal geht die wilde Fahrt im Chickenbus los. Wir müssen drei mal den Bus wechseln und sind ca. 4 Stunden unterwegs.
Der Bus ist komplett voll und grosses Gepäck wird aufs Dach geschnallt. Ich denke meine Mama dürfte kein Video davon sehen, wie schnell der Bus in den Kurven durch die Gegend fährt 🙂 Essen wird angeboten an den Strassen, überall ist gewusel und dann auch noch Raketen an einer Haltestelle. Ich erschrecke mich mega. Es ist so eng in dem Bus, das man kaum umfallen kann, wenn man steht. Allerdings in den Kurven habe ich tatsächlich Schwierigkeiten sogar im sitzen mich fest zu halten. Das war eine lustige Fahrt, aber ich bin ganz froh, das der Tony bei mir ist. Zu Zweit macht sowieso alles doppelt Spass. Hinzu kommt das die Diebstähle in den Bussen zu nehmen, am See lernen wir eine kennen, der alles wichtige aus dem Rucksack geklaut worden ist. (Der Rucksack war auf ihren Knien) Zum Glück habe ich immer ein paar Schutzengel dabei 😉 bzw eine positive Grundeinstellung.
Als erstes geht es nach Santa Cruz zum Hostel La Iguana. Sooooo schön, es liegt direkt am Wasser und wir bekommen auch noch ein mega schönes Zimmer. Hier wird erstmal entspannt. Ein wenig Yoga, lesen, essen, schlafen und Bier trinken. Hier ist kein Wifi, also mal nix tun 🙂
Eine nicht so schöne Geschichte bekomme ich noch in einen mini Restaurant mit, welches Kerzen auf dem Tisch hat, weil es keinen Strom gibt. Wir essen sehr lecker, trinken Bier und geniessen den Abend, bis dahin sind wir die einzigen Gäste, doch später kommen 4 weitere dazu. Ich höre schnell das es Deutsche sind und natürlich kommen wir ins Gespräch. Sie arbeiten alle als Voluntär für eine Deutsche Frau die hier schon 25 Jahre lebt. Sie helfen Frauen und Kindern in dem Dorf, was bedeutet sie verbringen Zeit mit ihnen und helfen beim „Verkauf“ von Ihrer Ware. Die Deutsche, welche das Projekt leitet entpuppt sich als eine egoistische Frau, die ihr Geld mit Lügen verdient und mit der Arbeit der Frauen. Diese Frauen haben kein Internet, wissen nicht was das ist, die meisten können nicht lesen etc. Was sie können sind wundschöne handgemachte Werke, sei es Tücher, Decken, Armbäner … Diese werden von der Deutschen im Internet verkauft, von dem meisten Geld sehen die Frauen nichts. Hinzu kommt, das erst vor ein paar Tagen ihr Hund ein kleines Mädchen gebissen hat (habe das Bild selbst gesehen), sie zuckt nur mit den Schultern und sagt: Sowas macht mein Hund nicht. Die Voluntäre würden am Liebsten sofort abreisen, weil sie es nicht mit ansehen können, wie die Frau mit den Menschen umgeht und sie ausnutzt, doch sie wollen die Frauen nicht hängen lassen. Sie wollen der Organisation eine Bericht schicken und ich hoffe das dadurch sich etwas ändert.
Wir bleiben 2 Nächte und ziehen dann weiter mit dem Boot ein Dorf weiter nach San Marcus. Das Dorf ist als Hippie Dorf bekannt. Tony war schon mal hier und wir gehen zum Hostel Del Lago, welches das angesagteste hier sein soll. Mir gefällt es überhaupt nicht. Seit ich hier angekommen bin, bin ich genervt und unausgeglichen. Der Tony fühlt sich auch nicht wohl und wir machen uns auf dem Weg um eine neue Bleibe für den nächsten Tag zu suchen.
Hier kann man alles finden was hippie ist, sogar Tantra Kurse – nein ich habe nicht mitgemacht.
Am nächsten Tag wechseln wir in das Hostel La Paz und sind begeistert. Am Mittag fahren wir mit dem Boot zum Party Ort San Pedro, schlendern durch die Strassen und ich fahre später allein nach Panajachel um shoppen zu gehen. Leider vergesse ich mein treues und geliebtest orangenes Strandtuch. Ich bin an den Tag sowieso schon nicht gut drauf und das Tuch macht es nicht besser. Das Shoppen gehen ist mir vergangen und fahre mit dem nächsten Boot wieder zurück.
In dem Ort hört man immer wieder was von dem yoga forest, auf dem Hügel. Der Weg soll abenteuerlich sein und das können wir nur bestätigen, denn wir haben uns ca 3 mal verlaufen. Es gibt nur Trampelwege, wo immer mal eine gemalte Blume auf einen Stein auftaucht. Oben angekommen, haben wir eine grossartige Sicht und kommen mit einen Mädel ins Gespräch die dort arbeitet. Es ist eine Art Yoga Hotel wo man auch seine Ausbildung als Yoga Lehrer machen kann. Es wird Obst und Gemüse angebaut, es gibt eine Öko Toilette mit einem grosartigen Ausblick.
Hier wird Humus mal ganz anders hergestellt. Ohne bzw mit Stromeinschränkung lässt man sich was einfallen 🙂
Im Anschluss fahren wir mit dem Boot nach Tuzuna um die Ecke wo ich vielleicht bis Weihnachten in einem Hotel arbeiten kann. Leider ist an dem Tag die Besitzerin nicht im Haus, aber der Platz ist wunderschön und ich denke schon einen Platz über Weihnachten gefunden zu haben, doch dann kommt alles anders. Die Besitzerin schreibt mir am nächsten Tag eine Absage, weil sie schon jemanden den Platz gegeben hat – mist ich war zu spät. Und nun? Hier will ich nicht bleiben, also erstmal wieder zurück nach Antigua.
Bis jetzt haben wir noch keine einzige Yoga Stunde oder andere spirituelle Dinge irgendwo mitgemacht, das holen wir an einem Tag mit 2 verschieden Yoga Stunden nach. Die Stunde am Nachmittag ist super und wir kommen mit dem Lehrer ins Gespräch, der in Kanada eine Yoga Schule besitzt. Am Anfang ist alles noch ganz easy, doch später gehen wir Pizza essen. Er kommt mit und sagt uns noch vorher, das die Pizzen immer so gross sind, das er sicher was abbekommt. Am Ende hat er Abendessen bekommen und ein paar Gläser Bier umsonst. So macht man das also 😉 Tony und er spielen noch Gitarre, doch die Musik wird mir am Ende etwas nervig mit seinem gejaul. 🙂 Ich gehe zurück und Tony folgt nicht sehr viel später.
Bevor es nach Antigua weiter geht, kommt diesmal der Tony mit zum shoppen. Er tut mir zwischendurch etwas leid 🙂 Ich bekomme sogar auf dem ersten Markt (nur Locals) einen plastik Wecker … Ja, mein altes Handy aus Deutschland hat jetzt auch den Geist aufgegeben. Zurück zum alten Wecker. Ausserdem finde ich noch eine schöne Bluse, wo ich später von den Frauen am Stand auf dem Toristen Markt angesprochen werde, wo ich die denn her habe 😉
Am 11.12 heisst es schon wieder auf Wiedersehen. Ich verabschiede mich vom Tony und fahre zurück nach Antigua mit dem Plan am nächsten Tag an den Strand zu fahren.
Es geht morgens los und ich freue mich schon das Meer wieder zu sehen. Die Landschaft verändert sich in den 4 Stunden immer wieder und es ist wunderschön. Der aktive Vulkan raucht heute ganz schön. Als wir um 13 Uhr ankommen ziehe ich mich erstmal um. Bikini an und ab ins Meer. Herrlich, ich liebe es und weiss ganz sicher das es das ist, was ich auch in Zukunft brauche. Ich treffe jemanden vom reisen wieder und quatsche hier ein bisschen und da ein bisschen. Am Ende des Tages sehe ich eines meiner schönsten Sonnenuntergänge. Ein toller Tag geht zu Ende und plane früh schlafen zu gehen, weil ich morgen um 5.30 zum Strand gehe. Es ist nämlich Schildkröten Zeit, das bedeutet die Kleinen werden ins Wasser gelasssen 🙂 Doch es wird eine Horror Nacht….
Wie soll ich es erklären … ich bin schon seit einiger Zeit sehr unruhig, Guatemala ist nicht unbedingt mein Lieblingsland, meine Reisemüdigkeit nimmt zu und ich sehne mich sooo sehr nach Ruhe. Ich bin mal wieder in einen Dorm Zimmer mit 10 Leuten im ersten Zimmer (3 weitere Zimmer gehen vom grossen Zimmer ab) , es sind einfach zu viele Leute. Ständig knallen die Türen, Leute essen Nachts um 23 Uhr noch Ships im Bett, es wird laut geschnarcht und dann dieses Bett gewackel (schlafe oben). Ich halte es einfach nicht mehr aus und fälle in dem Moment eine Entscheidung. Bettwechsel, Ortswechsel, Landwechsel und RUHE – alles in der Reihenfolge! Ich gehe an die Bar und frage ob sie noch ein Einzelzimmer für mich haben – ja für 30 Dollar die Nacht (unverschämt teuer aber egal). Nachdem ich das Zimmer gewechselt habe, versuche ich etwas zu schlafen, schliesslich möchte ich noch die Schildkröten sehen.
Am nächsten Morgen regnet es etwas und es ist noch stock dunkel. Niemand von den Anderen ist draussen – also ganz allein am Strand laufen …. mmm bin dann doch ein wenig ein Schisser 🙂 Als ich schon wieder ins Bett will, kommen mir einige entgegen, also los. An der Anlage ist niemand, dafür tummeln sich aber so viele Schildkröten Babys im Gehege (es war Vollmond). Ich warte 1 Stunde mit einen anderen Mädel vom Hostel, als niemand auftaucht nehmen wir uns jeder eine Schildkröte und bringen sie zum Meer.
Zurück im Hostel finde ich einen Flug für 115 Euro von Guatemala nach Mexico City und buche. Kurz darauf bekomme ich von Tony eine Nachricht, das er Weihnachten wohl in Mexico verbringen wird – hahaha ich war schneller, denn den Flug hat er noch nicht. Am gleichen Tag nehme ich den Shuttle um 13 Uhr zurück nach Antigua.
In Antigua buche ich ein privat Zimmer (kostet 10 Euro weniger als am Strand) und freue mich schon auf das gemütliche Hostel.
In den letzten Tagen bekam ich einen Kontakt von einem guten Freund. Seine Freunde (eine Familie) wohnen in Antigua und ich treffe Laura zum Lunch am nächsten Tag. Wir verstehen uns auf Anhieb super und am Abend bekomme ich eine Einladung zum Tannebaum schmücken. Ach wie herrlich. Vielen Dank lieber Peer, es war ein grossartiger Abend mit lieben Menschen und guten Essen 🙂
Es ist der 16.12 und mein letzter Tag in Guatemala, den verbringe ich mit Tony der am Mittag ankommt. Morgen ist mein Flug nach Mexico City wo ich direkt weiter fahren werde nach Oaxaca. Immernoch auf der Suche nach einen entspannten Fleckchen zu Weihnachten. (Gefunden habe ich meinen Platz und bin hier am Strand in Puerto Escondido. Heute springe ich schon mal ins neue Jahr und gönne mir einen Skydiving Sprung)
Dieses Silvester wird für mich sicher voll von Emotionen und ich schicke euch ganz liebe Grüsse vom Strand. Rutscht gut ins neue Jahr und ich freue mich auf 2017.
Links: Heute – Rechts: vor einem Jahr
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