Ich sitze aktuell in Melbourne am Strand und versuche die letzten 2 Wochen nochmal nach zu empfinden, garnicht so einfach. Man vergisst einfach so viel und jeden Tag kommen neue Erlebnisse, Erfahrungen und Gefühle dazu und alles ist immer im Wandel. Zum Glück habe ich mir ein paar Notizen gemacht. Hier in Melbourne sind wir fleissig auf Camper Suche, heute stehen noch 3 Besichtigungen an 😉 Ich freu mich.
Wir waren bei Maggi (Magnetic Island) wie die Inselbewohner ihr Heim nennen. Es ist ganz easy, alle 20 Minuten fährt eine Fähre rüber.
Zu dem Zeitpunkt hatten wir noch keine Unterkunft gebucht, weil wir dachten das es nun außerhalb der ganzen Feiertage ist… Naja, angekommen in einem Guesthouse, welches gute Bewertungen im Internet hatte, stellt sich heraus, alles ausgebucht! Super! Obwohl ein Moment, es wird diskutiert das Booking Buch nochmal studiert… Er kann uns anbieten ein Bett und eine Matrazze auf dem Boden. Nehmen wir und fragen ob wir für Unterkunft arbeiten könnten. Er teilt uns später mit, das es geht für 5 Stunden Arbeit am Tag (JEDER VON UNS). Hahaha ja genau. Das Zimmer kostet vielleicht 40 Dollar pro Person. … Machen wir natürlich nicht, dafür bekommen wir die nächsten Tage das Zelt, weil drinn alles ausgebucht ist. Das Zelt ist super, sogar mit richtigen Betten. Es wird halt nur ab 7 sehr warm 😉
Der Platz ist ein Traum direkt am Wasser.
Es gibt 2 Besitzer von der Unterkunft und die beiden sind so unterschiedlich. Der nette nimmt uns noch vor Sonnenuntergang mit den Auto mit und zeigt uns ein bisschen was von der Insel. Am Abend werden wir noch auf ein Bier eingeladen und sitzen mit Australiern die Urlaub machen, draußen auf der Terasse und lassen den Tag entspannt ausklingen.
Der andere Besitzer gibt mir das erstemal auf meiner Reise das Gefühl das ich mit meinem Englisch ihn auf die Nerven gehe bzw er gibt sich ja noch nicht mal Mühe deutlich zu sprechen. Ich mag ihn nicht, erst recht nicht als er mich am 3ten Tag in der Raucherecke darauf aufmerksam macht, das er den Geruch nicht erträgt und ich auf die andere Straßenseite gehen soll. Ich lächle und sage – klar kein Problem. Sein Partner der Raucher ist 😉 fragt mich warum ich die Straßenseite wechsel. Er verdreht die Augen und regt sich auf… Nicht mein Problem.
Am nächsten Tag hatte ich mir fest vorgenommen faul zu sein, daraus wird aber wieder nichts. Die Strafe dafür folgt später. Wir machen uns auf dem Weg zum Bus und fahren zum nächsten Strand, von wo aus ein kleiner Wanderweg startet. Am Ende soll eine einsame Bucht mit Strand warten. Ich weiss nicht mehr wie lang der Weg war, vielleicht sind wir 1 Stunde gelaufen, allderdings haben wir uns den heissesten Tag ausgesucht.
Auf dem Weg treffen wir eine Italienerin die mit uns zusammen läuft. Es ist so heiss und nach ca 20 Minuten hält sie an und kriegt panik weil ihr schwindelig wird. Die Beine werden hochgelegt und viel getrunken. Meine 1,5 Liter Flasche ist jetzt schon halb leer. Wir drosseln das Tempo und gehen weiter. Am Strand angekommen, werden die Stingersuits angezogen um schwimmen zu gehen. Ich komme mir echt bescheuert vor, bei der Hitze den Anzug anzuziehen, aber es ist Quallenzeit und dient zum Schutz.
Wir bleiben etwas, entspannen und treffen noch weitere Freunde von der Italienerin. Ich bin so müde und weiss noch nicht wie ich den Weg zurück schaffen soll. Wir wollen vor dem Rückweg noch zum Lookout, allerdings weiss keiner genau wie weit es ist. Nach 10 Minuten beschließe ich auf meinen Körper zu hören und umzudrehen. Auf dem Weg treffen wir eine Zimmernachbarin aus dem Guesthouse, sie und Verena laufen zusammen weiter. Die beiden Mädels und ich gehen zurück zur Bushaltestelle. Der Rückweg ist zum Glück halb so wild, weil es bergab geht, aber ich bin eindeutig am Limit angelangt und mein Wasser ist alle. Unten angekommen bekommt der Eisverkäufer wo ich mir 2 kalte Getränke kaufe große Augen als er mich sieht. Ich muss echt scheisse aussehen 😉 Er fragt wo ich denn herkomme und das man doch nicht zu der Zeit bei der Hitze die Strecke laufen sollte. Ach echt?! Hätte ich das vorher gewusst….Mein Körper beruhigt sich wieder, das zittern hört auf und ich fahre mit dem Bus zurück.
Von der Bushaltestelle ist es nur noch ein kurzer Weg und ich freue mich als ich die kleinen Vögel sehe 😉
Zurück im Guesthouse erfahre ich das der Weg noch sehr lang ist und koche schonmal für uns beide. Verena kommt erst gegen 20 Uhr wieder und ich bin mega froh nicht mitgelaufen zu sein. 😉
Am nächsten Tag kann kommen was will, ich mache garnix. Mit den Mädels geht es noch zum Wallaby Mann, der zum Abend immer am gleichen Platz die kleinen füttert. Am Abend geht wieder die Organisation los, was, wie, wo… Oh mann ich hab so kein Bock mehr. Ich fühle mich antrieblos und nicht mehr aufnahmefähig. Scheinbar reicht ein Tag Ruhe nicht mehr. Es klappt außerdem wieder nichts. Das Internet geht nur manchmal, tablet spinnt, alle Touren zum Great Barrier Reef im Norden ausgebucht und die Mädels wollen los zum Kröten Rennen. Ich sage das ich später nach komme und atme tief. Auch das bringt nichts mehr, ich hab keine Ahnung was hier los ist, es ist alles zu viel. Ich spreche mit Hyad die in Townsville ist und entscheide erstmal eine Nacht zu ihr zu kommen.
Die Australier lieben es zu wetten, es ist scheinbar egal was es ist 😉
Es heißt wieder Auf Wiedersehen Verena, für mich geht es zur Fähre und sie fliegt nach Melbourne. Ich bin gespannt wann wir uns Wiedersehen.
Neue Welt! Hyad fährt in einen riesen Auto mit tausend Schnick Schnack und 3 Kinder vor. Es gibt eine herzliche Begrüßung und wir fahren erstmal zu ihrem neuen Heim als Nanny. Fühl dich wie zu Hause, ich hab Ginger Beer gekauft weil ich weiss das du das magst, hast du hunger, möchtest du einen Kaffee? Krass, was ist hier denn los, ja alles will ich und es tut so gut. Wir packen die Taschen für einen Ausflug ins Freibad und machen uns auf den Weg. Vor dem Eingang auf einer Rasenfläche liegt ein Mann spuckt und sieht sehr hilflos aus. Hyad nimmt die 3 Kinder kümmert sich um einen Notarzt und ich gehe mit Wasser zu ihm. Er (Australier) ist doch tatsächlich bei der Mittagshitze mit einem halben Liter Wasser joggen gewesen. Er dehydriert, spuckt, verlangt nach Wasser auf den Kopf. Wann kommt denn endlich Hilfe? Ich versuch ihn zu beruhigen, lege die Beine etwas höher und gebe ihm Wasser. Son Mist, vielleicht ist es garnicht gut die Beine hoch zulegen… Tausend Gedanken, dann kommt endlich Hilfe und wir gehen zum Freibad, welches umsonst ist.
Die Kinder hängen zu dritt an mir und wir haben einen tollen Nachmittag. Ich kann es noch garnicht glauben wo ich hier aufeinmal bin. Neben dem Bad ist ein Fluss wo viele Schildkröten sich zeigen.
Am Abend wird gekocht und wir sitzen mit der kompletten Familie am Tisch. Die Familie ist super nett zu mir.
Am Abend trinken wir Wein und Vodka am Strand und im Pool 😉 Eine komplett andere Welt in der ich meine Akkus auflade, geniesse, viel lache und einen ganz besonderen Menschen näher kennenlerne. Ich bin so dankbar für diesen Tag.
Ich war entspannt, hatte Zeit und natürlich klappte die weitere Planung einwandfrei. Ich habe einfach irgendwas gebucht was noch frei war 😉 Es geht also nächsten Tag weiter mit dem Bus nach Carins wo ich den Tag drauf meine Tour auf dem Boot zum Graet Barrier Reef gebucht habe. Ich kann doch nicht die Ostkueste verlassen ohne das Great Barrier Reef gesehen zu haben… Der Stress kam auf, weil ich an meinem Geburtstag wieder in Noosa sein wollte um endlich die Camper Idee zu starten …. Und weil ich einfach mal Pause brauche.