Als erstes möchte ich euch danken für eure lieben Kommentare und Mails. Schön das ihr an mich denkt und mich begleitet. Ihr seid toll!
Ich hätte nicht gedacht das ich so schnell nach Guatape zurück komme. Es ist einfach ein toller Fleck zum Entspannen. Durch die Höhe ist es hier am Tag angenehme 25 Grad und in der Nacht sind es ca. 15 Grad. Für mich natürlich Nachts viel zu kalt. 😉 Wir haben so ein schönes Zimmer bekommen mit einen mega Ausblick. Herrlich.
Für euch mal zur Verständniss, wie hier die Höhen sind, denn das macht einiges mit der Temperatur. 🙂
Der Fels will erklommen werden und wir gehen den Weg ca 30 Minuten zum Fels anstatt ein TucTuc zu nehmen.
Ich mag die morschen Hängebrücken nicht ….
Die Information zum El Peñón habt ihr im letzten Blog schon bekommen, desswegen nur kurz dazu… wir sind die 649 Treppen gegenagen und haben die tolle Aussicht genossen.
Am nächsten Tag leihen wir uns einen Roller und fahren zum kleinen Städtchen St Raphael. Der Ort ist ca 1 Stunde von Guatape entfernt und die Strasse führt durch die Berge. Die Aussicht ist so wunderschön und wir machen auf dem Weg halt bei einem Wasserfall. Zum Glück haben wir eine kleine Karte dabei, denn der Weg von der Hauptstrasse ist alles andere als leicht befahrbar und ohne Karte hätten wir den Weg dorthin nie gefunden…
In St Raphael sind die Temperaturen wieder wärmer, denn Guatape liegt ca 1000 Meter höher. Auf dem Rückweg gegen 17 Uhr frieren gewaltig auf dem Roller, hier in den Bergen regnet es eigentlich jeden Abend. Es zieht sich zu und umso höher wir kommen umso kälter wird es. Wir sind froh als wir total durchgefroren wieder am Hostel ankommen.
Wir verbringen hier wunderschöne Tage, lachen viel, haben lange Gespräche, spielen Karten, erkunden die Umgebung … aber die Zeit geht so schnell, manchmal möchte ich die Zeit am liebsten anhalten. Wir haben unterschiedliche Routen, aber wer weiss, jede Reise endet mal und eine Neue beginnt, vielleicht haben wir ja dann den gleichen Weg 😉
Ich buche einen Flug in den Norden nach Cartagena und wieder kommt alles anders 🙂 An unseren letzten Tag schlendern wir durch den Ort und landen zum Essen im Restaurant Namaste. Draussen sehe ich ein Schild, das sie Voluntäre suchen und frage die Besitzerin. Ich könnte morgen anfangen. Acherjeeee… und nun?
Es ist doch immer das gleiche, wenn ich was buche ist es morgen schon wieder hinfällig. Ich entscheide mich zu bleiben, allerdings fange ich erst übermorgen im Restaurant an zu arbeiten. Die Bedingungen sind ganz einfach. 5 Stunden Arbeit (von 11 bis 16 Uhr) 5 Tage die Woche. Eine Mahlzeit und eine Unterkunft sind drinn, das wars. Für mich ist es ausserdem interessant, weil ich gerne koche und endlich mehr spanisch lernen kann und auch muss.
Ich buche also meinen Flug um und bin schon ganz aufgeregt wie das alles wird, ausserdem graut mir schon vor dem Abschied am nächsten Tag.
Panik, Leere, Traurigkeit bestimmen den nächsten Tag. Es ist aber verdammt auch nicht einfach Menschen die einen was bedeuten weiter ziehen zu lassen. Zu Hause würde man sich mit der besten Freundin treffen oder bei den Eltern vorbei fahren. Auf Reisen ist man aber alleine, was meistens ja ganz toll ist, aber manchmal auch einfach nur ätzend. Es gibt dann Momente wo ich keine Lust mehr auf Veränderungen habe und mir einfach mal Beständigkeit wünsche. Hinzu kommen die Gedanken was ich machen soll, wenn das Geld alle ist… Ich baue mir selber Druck auf und finde manchmal das Ventil nicht. In der Situation hat nur geholfen einfach schlafen zu gehen.
Mein erster Arbeitstag am Donnerstag nach über 9 Monaten beginnt – verrückt. Adriana empfängt mich im Restaurant um 11 Uhr, sie kommt aus Kolumbien und kann super Englisch, weil sie selber schon viel gereist ist. Wir gehen zur Ihrer Wohnung ca 5 Minuten Fussweg. Wir kommen an und ich denke nur ohje … Ich fühle mich schon im ersten Moment hier nicht wohl. Das durchgelegene harte Bett steht quasie im Badezimmer. Egal erstmal Rucksack abstellen und zurück zum Restaurant.
Der erste Tag ist natürlich der stressigste in der ganzen Zeit mit den meisten Gästen. Wir beiden sind alleine in der Küche, für jemand weiteren wäre auch garkein Platz.
Ich bereite frische Säfte, schnibbel Gemüse, wasche ab (es gibt nur kaltes Wasser), bediene, kassiere, dekoriere Teller, serviere Eis, koche Kaffee und versuche schnell alles zu verstehen 😉 Adriana ist mega unorganisiert und lässt alles überall liegen, das ist ja was für mich. Wie ich erfahre, kommt am Montag der Koch aus dem Urlaub wieder. Ihr Essen ist wirklich spitze, die Spezialitäten sind zB das Frühstück, ihre Beetroot Pasta und der Crepe. Als Heido der Koch am Montag wieder kommt, erfahre ich wie lecker ein Avocado Limetten Saft schmeckt. Unglaublich gut und schmeckt eher nach Orangensaft.
Zurück in der Wohnung versuche ich mich selber erstmal zu beruhigen. Alles ein bisschen viel. Später spreche ich mit Adriana, denn sie will in 10 Tagen für 2 Wochen weg fahren und ich wäre dann alleine in der Wohnung. Ich habe keine Angst, doch ich fühle mich hier nicht wohl. Sie ist quasi schon mal vorgewarnt und ich schaue mal wie es mir die nächsten Tage ergeht.
Ich bin ganz stolz auf mich, denn ich lerne fast jeden Tag über 1 Stunde Spanisch und auch im Restaurant schnappe ich immer mehr auf, bzw. als der Koch am Montag wieder da ist, muss ich auch sprechen, denn er kann kein Wort Englisch. Ach herrlich, der Typ ist einfach nur lustig und singt den ganzen Tag zu seiner spanischen Musik. Die Atmosphäre ist entspannt und ich lerne sehr viel in der Zeit.
Am 29ten nimmt mich Adriana mit zu einer Party in einem Hostel etwa 30 Minuten Fussweg von hier. Ich war vorher noch nicht da gewesen. Das Hostel ist sehr gemütlich und die Besitzer Franzosen. Irgendwie werden ich mit denen nicht warm, ausserdem kann ich die Franzosen – wenn sie denn mal Englisch sprechen – nie verstehen. Abends wird es hier immer so kalt und ich bin schnell durchgefroren, ausserdem auch noch so müde vom arbeiten, spanisch und englisch sprechen … gegen 23 Uhr wollen wir wieder zurück, allerdings fährt kein taxi mehr. Adriana schlägt vor den ganzen unbeleuchteten Weg zu Fuss zu gehen. Nein danke. Die Freunde von ihr wollen uns auch nicht bringen, dafür bekommen wir ein freies Bett im Hostel und ich freue mich als ich endlich im Bett liege.
Es ist Sonntag und mein freier Tag. Freunde von Adriana wollen eine Überraschungs Geburtstags Party vorbereiten bzw eine Finca mieten. Die Freundin des Franzosen hat am Dienstag und wir fahren nach St. Rapfael um uns eine Finca direkt am Fluss anzuschauen. Es sind ca 45 Minuten bis dorthin, die Fahrt bringt meine Geduld bzw. meine Nettigkeit ins wanken. Der Typ fährt wie eine besengte Sau und die Anschnall Gurte funtionieren nicht. Scheisse, wenn man anderen sein Leben anvertrauen muss.
Das Haus und die Lage sind ein Traum, perfekt für eine Party, allerdings sollen 15 Leute kommen und es gibt nur 6 Betten 🙂 Hinzu kommt, dass wenn man erstmal hier ist, ohne Auto schlecht weg kommt. Was also machen? Ich bin mir noch nicht sicher ob ich dabei bin.
Es ist Blumenfest in Medellin und Umgebung, also auch in Guatape. Ich treffe noch ein paar Leute aus dem Hostel und wir treffen uns auf ein Eis und gehen was essen. Dabei ist Nicole aus Australien. Am Abend spreche ich mit Adriana über die Situation, wenn sie für 2 Wochen weg fährt. Meine Idee, das sie für ein Zimmer im Hostel bezahlt, während ich weiter für sie arbeite geht sie nicht ein. Ich werde die Woche noch weiter im Restaurant arbeiten, aber ich werde dann wohl weiter ziehen. Das kleine Örtchen und der Job sind super, allerdings lerne ich hier keine weiteren Leute kennen und fühle mich nicht wohl mit der Situation.
Dienstag fange ich schon um 8 an, falls ich am Mittag mit fahren will nach St Raphael. Ich entscheide erst nicht mit zu kommen, als ich allerdings nach dem Job im kalten Appartment sitze und Nicole auch weiter gereist ist, überlege ich es mir doch noch anders. Eine Freundin von Adriana fährt auch später hin und somit geht es dann doch um 17 uhr zur Party. Die meisten Unterhaltungen sind natürlich auf Spanisch oder Französisch, für mich also schwer rein zu kommen. Es gibt noch einen Deutschen, der hier lebt und für mich ergibt sich eine super Gelegenheit morgen wieder zurück zu kommen, denn er ist mit dem Motorrad da….
Ich mache das Beste aus dem Abend, habe meinen eigenen Rum dabei und tanzen den Abend durch. Herrlich. Mit meinen Leuten wäre es ein grosser Abend geworden, vermisse euch. Ich kriege sogar noch ein Bett ab und werde morgens um 7 von lauten Gegacker und Musik geweckt. Gegen Mittag geht es zurück auf dem Motorrad, rechts und links 2 Hunde in Taschen. Ohjeee, nicht einfach das Ganze, aber geschafft 😉
Ich frage Adriana ob an meinem freien Tag auch eine freie Mahlzeit drinn ist – hahaha unglaublich – natürlich nicht! Wir reden hier von ca 4 euro! Ich hatte die Tage in einem Internet Portal nach anderen Jobs geschaut. Es ist einfach unfassbar wie die Voluntäre ausgebeutet werden. Bei einigen Job muss ich auch noch dafür bezahlen, das ich arbeite.
Am 6.8 ist mein letzter Tag im Namaste. Für Morgen habe ich mir noch eine Nacht in einen Privat Zimmer im Lake View Hostel gebucht und danach geht die Reise dann weiter.
Ich habe einen grossartigen letzten Tag in Guatape. Als ich in das privat Zimmer einchecke mit dem tollen Ausblick, merke ich wie es mir schon viel besser geht. Ich nutze die Zeit, räume meine Rucksack einmal aus, wasche, schreibe Blog und geniesse die Zeit für mich. Dazu gehört auch, das ich über meine Zukunft nach denke. Mittlerweile habe ich eine ungefähre Idee aber wer weiss was morgen sein wird 🙂
Es ist der 8.8 und es geht in die Hitze nach Cartagena. Von Guatape muss ich 1 mal mit dem Bus umsteigen und mich etwas durchfragen, aber alles kein Problem. Am Flughafen habe ich doch tatsächlich vergessen vorher online einzuchecken und der Typ am Schalter sagt, das es normalerweise extra kostet, aber er macht mal eine Ausnahme 😉 Finde ich auch und los gehts zum Gate.
Zum Abschluss kommen noch ein paar Bilder zum Restaurant und allgemein, wo ich die meiste Zeit verbracht habe …
Schmeckt wie eine Gurke ist aber keine … Sweetcucumber
Das Sandwiche zum Frühstück
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