Teneriffa ist das nächste Ziel. Sie ist die größte der Kanarischen Inseln und gehört zu Spanien. Die Hauptstadt ist Santa Cruz de Tenerife. Die Einheimischen werden Tinerfeños genannt.
Ich war vor ein paar Jahren mit einer Freundin schon mal hier, doch diesmal komme ich hierher, um mein ersten offiziellen Workaway für längere Zeit zu machen und auf den Frühling in Deutschland zu warten. 😉 Der Plan war als Driver für die Touristen „zu arbeiten“ – abholen vom Flughafen und die Gäste inklusive Lehrer, zu den Surfspots fahren. Dafür gibt es ein Schlafplatz (Zelt) und Verpflegung – die persönliche Herrausforderung beginnt schon nach ein paar Tagen.
Ich schiebe diesen Blog jetzt schon so lange vor mir her, weil ich einfach nicht weiss, wie ich diesen Monat erklären soll 🙂 Fangen wir von vorne an.
Leider waren die ersten Tage auf der Insel alles andere als schönes Wetter. In meinem kleinen Zelt, wo gerade mal Platz für mich vorhanden ist, wurde ich 2 Nächte etwas nass. Der Wind war so stark, das es nicht viel Schlaf gab. Doch das Schlimmste war, der Boden. Dieser trockene lehmige Boden, verwandelte sich in eine wahre Rutschpartie und machte es unmöglich das Zelt zu verlassen. Ich habe es versucht und konnte meine Flipflops nicht mehr sehen – naja solange es nur die Füsse sind – doch der Dreck war überall.
Die Sonne kommt wieder und damit meine bessere Laune, doch die währt nicht ewig. Jetzt, mit ein paar Wochen Abstand, kann ich nur darüber schmunzeln 🙂
Ich muss sagen, obwohl ich schon viel Auto und Bus selber gefahren bin, war ich super aufgeregt bei meinen ersten Fahrten. Es ist eben etwas anderes, wenn es nicht dein Fahrzeug ist, viele Leute die alle durcheinander quatschen im Auto sind und ich die Strecke nicht kenne. Aber nach 2 Tagen bin ich schon entspannter und auch etwas stolz.
Das Camp liegt im Süden von Teneriffa ca. 25 Minuten vom Flughafen entfernt. Von der Hauptstrasse geht es einen Hügel hoch – zu Fuss ca. 15 Minuten. Der Blick ist grossartig, wenn die Luft klar ist, kann man La Gomera sehen und am Abend den schönen Sonnenuntergang beobachten. Um uns herum, stehen ein paar verlassene Häuser, 3 Fincas, ein weiteres Surfcamp und ganz viele Bananenplantagen.
Mit der Sonne kommen die Bananenfliegen und machen das entspannte draussen Sitzen für mich eher stressig. Überall Fliegen – was ist nun besser? Dreck oder Fliegen? Das Camp selber ist ganz schön „alt“ und überall ist etwas kaputt. Gemütlich ist was anderes, aber die meisten Gäste fühlen sich wohl. Naja, die meiste Zeit sind sie ja auch im Wasser oder unterwegs 🙂
Nach ca. 1 Woche werde ich gefragt, ob ich mir zutrauen würde, die Kochstelle zu übernehmen… Das bedeutet Abends um 19.30 überwiegend vegetarisch für Gäste und Volunteere zu kochen. (ca 18 Leute) Meine Antwort dazu ist, das ich es versuchen kann 😉
Hinzu kommt, das ich ständig gefragt werde, wie lange ich noch bleiben werde – das weiss ich doch ohne Plan nicht. Mir ist schon aufgefallen, das sogar hier alles wieder etwas anders läuft, mit Regeln, Terminen … sie werden eingehalten. Aber dieses festlegen, wenn ich es doch garnicht will, ist schon etwas anstrengend und so sage ich, das ich unter den Umständen, dann in 2 Wochen weg bin.
Die ersten 3 Tage als Koch, waren eine echte Herausforderung. Sogar das Einkaufen, für so viele Leute ist mal etwas ganz anderes. Am Anfang bin ich noch überfordert und habe natürlich keine Ahnung, was, wovon, wieviel 😉 Doch ich bekomme ein Gefühl und bin über mich selber ganz überrascht, wie ich das so ganz ohne Rezepte hinbekomme. Als kleiner Schwierigkeitsbonus kommt dann noch hinzu, das ich nur 2 Kochstellen habe und dass das Wasser ein paar Mal ausfällt. Aber auch das soll nicht dazu führen das es kein Essen gibt 🙂
Für mich meine ganz eigene Challange, ich wollte einfach sehen was geht, wo sind meine Grenzen. Es gibt keine, alles geht immer irgendwie und das ist ein schönes Gefühl. Gäste haben manchmal mitgeholfen die zig Zwiebeln oder sonst irgendwelches Gemüse zu schneiden oder ich war alleine mit meinem Bier und meiner Musik in der Küche. Ich muss sagen das es auch etwas meditatives hat. Wenn es dann soweit ist, das Alle zum Dinner gerufen werden, brauche ich nach 4 Stunden erstmal Ruhe und verspüre keinen Hunger mehr 😉
Der Abwasch danach, ist nicht gerade motivierend weiter zu machen, besonders wenn das Wasser in Tröpfchen aus dem Wasserhahn kommt.
Warum bin ich also dort geblieben?
Zum einen, weil ich einfach keine Kraft mehr hatte weiter zu ziehen, die Menschen im Camp waren toll, ich wollte ein Abenteuer, nicht einfach „aufgeben“ und ich hatte wirklich Spass mich beim Kochen auszuprobieren.
Doch ich muss auch zugeben, das es Zeiten gab, wo ich nicht mehr wollte. Ich komme einfach nach Hause, weiss nicht wohin, habe ich zu meiner Mama gesagt. Doch sie und meine Freundin haben mich motiviert, meine Reise nicht so zu „beenden“ und ich bin sehr dankbar dafür.
Blick auf die Teide
Der Weg vom Camp runter zur Hauptstraße
Zu Fuss läuft man ungefähr 25 Minuten vom Camp zum Meer … Allerdings gibt es hier keinen Strand, dafür kann man über eine Steinplattform in Wasser, doch brrrrr kalt 😉
Wusstet ihr, das Baumwolle schöne Blüten haben?
Blick vom Camp
Ausflug mit den Gästen auf die Teide
El Medano
Ich lerne 2 tolle Frauen aus Frankfurt kennen und verbringe viel Zeit mit ihnen. Wir machen an meinen freien Tag eine Tour mit dem Auto und fahren tatsächlich einmal um die Insel. 🙂
Hippie Beach – kleine Touriaktraktion
Zwischen den Hotelbunkern gibt es noch ein paar einsame Buchten, bzw eine die von Aussteigern, Spirituellen, Abenteurer … bewohnt wird. Die Menschen wohnen hier in selbstgebauten Hütten oder Zelten, sitzen nackt am Strand, spielen Musik … Ja ich könnte mir vorstellen, das es schön ist, hier morgens direkt am Wasser aufzuwachen, doch ganz ehrlich, ist das absolut nichts für mich. Dieses Lebensmotto, wir sind anders und leben bewusster mit der Natur im Einklang finde ich gut, doch einige, die den ganzen Tag stoned oder betrunken sind, machen sich meiner Meinung nach, doch selber was vor. Naja, jeder wie er will 😉
Adeje
Besuch im Garten
Am 28ten heisst es Karnevall und tatsächlich ist in Teneriffa der zweitgrösste Weltweit. Es ist wunderbar. So viele Menschen mit lustigen, aufwändigen, ausgefallenen Kostümen. Wir schauen uns fast 4 Stunden den Umzug an und ich geniesse diesen Tag.
Sie hat wohl keine Lust 🙂
Am nächsten Tag liege ich mit Fieber und Magenproblemen den ganzen Tag im Zelt. Endlich bekomme ich nach langer Recherche, eine Anwort über die Workaway Webseite, für einen Volunteer Job in Andalusien. Wird auch Zeit, denn morgen kommt die neue Köchin und ich muss raus …
Die Beschreibung hört sich schon fast perfekt an. Direkt am Wasser! Nachdem ich mit dem Hausbesitzer gesprochen und verhandelt habe, suche ich Flüge. Ich habe ein gutes Gespräch mit Barney dem Hausbesitzer und kann raushandeln, das ich ein Einzelzimmer bekomme, für 12 Euro die Nacht. Eigentlich ist sogar das nicht mehr drin in meinem Budget (wenn ich länger bleiben will), doch es ist gerade für mich unmöglich in einen Doorm zu schlafen. Zeitlich ist es auch perkekt, denn ich kann noch 1 Woche Barcelona dazwischen schieben – herrlich 🙂
Nachdem das alles geklärt ist, suche ich Flüge und buche, doch das sollte man lieber mit klaren Kopf machen, denn ich buche doch tatsächlich im April statt im März – unglaublich. Dann haben wir für ein paar Stunden kein Internet und ich beschliesse heute garnichts mehr zu machen.
Am nächsten Tag wird es nicht besser. Ich suche mir einen neuen Flug und beim bezahlen wollen sie irgendeine Secure Nummer haben. Die zu beantragen für meine Visa Karte dauert 2 Tage …. ok – dann eben einen anderen Flug, mit einer anderen Gesellschaft. Flug gefunden, doch beim bezahlen – nööööö – ihre Kreditkarte wird nicht akzeptiert. Das ganze dauert Stunden, inklusive Tablet und Internet Probleme. Ich gebe auf und rufe meinen Vater an, der storniert meinen falschen und bucht per Telefon meinen neuen Flug. Zwischendurch suche ich eine Bleibe auf Airbnb und warte auf Antwort. Endlich, es geht also morgen weiter nach Sitges 😉
Klicke hier, um eine Karte von San Cristóbal de La Laguna, Canary Islands, Spain anzuzeigen.