Es wird Zeit das ich wieder schreibe, sonst wird es bald unmöglich hinterher zu kommen… Aktuell befinde ich mich in einem auf und ab der Gefühle. Karusell fahren ist aufregend, aber es kann auch einfach mal zu viel werden. Ich habe vor 3 Tagen meinen ersten Job in einem Restaurant angefangen und fühle mich hier in Guatape ganz wohl. Heute ist mein freier Tag, die Sonne scheint und ich schicke euch einen Drücker 🙂
In Uvita packe ich meine Sachen und plane um 8.30 den Bus zu nehmen. Durch Zufall erfahre ich, das 2 Voluntäre aus dem Hostel auch zum Corcovado National Park wollen. Sie werden vom Hostelbesitzer zur Bushaltestelle gefahren und ich kann mit. Wir unterhalten uns super und fahren erst mit dem Bus, dann zusammen mit dem Taxi zum mini Hafen und von dort geht es mit dem Boot nach Drake Bay (Corcovado) Auf dem Weg sehen wir Krokodile. Wir haben unterschiedliche Hostels und somit trennen sich unsere Wege im Boot. Wir sehen uns auch nicht wieder, weil hier läuft alles etwas anders. Ich bin mitten im Dschungel, hier gibt es auch keine Anlegestelle. Mit Gepäck geht es Knietief ins Wasser um zum Strand zu gelangen. Die Jungs sind in einer anderen Bucht und das Taxi Boot ist einfach zu teuer um dort mal eben hin zu fahren.
Schlauerweise habe ich mal vorgebucht und werde an der Anlegestelle abgeholt. Von dort geht es nochmal mit dem Auto 20 Minuten weiter durch kleine Dörfer und viel Natur. Wir überqueren sogar einen kleinen Flusslauf, der manchmal durch viel Regen in den Bergen ansteigt und man dann warten muss um an das andere Ende zu gelangen 😉
Diese Frucht schmecht etwas wie eine Litschi, ist aber keine. Sie heisst Mamonis 😉 Die Season für diese Frucht ist nur 2 Monate im Jahr, ich habe also Glück.
Im Hostel ist nicht viel los. Es ist gemütlich hier und drum herum gibt es 2 kleine „Tante Emma“ Läden und ein kleines Local Restaurant – das wars. Mitten in der Natur mit den Einheimischen. Ich wollte hier unbedingt als Abschluss hin, weil ich nicht weiter in Costa Rica reisen möchte. Der Corcovado National Park gilt hier als der Park in Costa Rica. Insgesammt kann man hier soviele Parks besuchen und gibt sehr viel Geld aus und ist mit Tausenden anderen Touristen auf den Pfaden unterwegs. Am ende sieht man überall die gleiche schöne Natur und Tiere. Hier ist es allerdings nicht einfach hinzukommen und dauert auch sehr lange. Aus diesem Grund trifft man kaum Reisende. Der Park selber ist riesig und auch noch nicht komplett erforscht. Es leben Tiere und Pflanzen hier, die es nur an diesem Ort gibt. Eine kleine Hauptstrasse führt an Häusern vorbei, hier und da gibt es mal eine kleine Unterkunft dann gibt es den Abschnitt des geschützten Parks wo keiner mehr wohnt und mittlerweile von Ranger bewacht wird. Vor 4 Jahren stand der Park noch für jeden offen, doch ein Amerikaner verschwand und wurde nicht wieder gefunden. Seit dem kann man nur noch unter Führung für 90 Euro in den Park gelangen. Das Problem sind die illegalen Jäger.
Wie sich später heraus stellt hätte ich mir das Geld auch sparen können, denn die ganzen Tiere leben um uns herum und sogar im Hostel Garten. Die Tour habe ich für den nächsten Tag gebucht und hatte auch einen schönen Tag.
Seht ihr die kleine Mini Spinne neben der weiblichen Grossen? Hahahaaa das ist das Männchen 😉
Gegen Abend steigt hier das Wasser an und Haie tummeln sie in der Flussmündung zum Meer.
Der Garten im Hostel ist voller Blumen und Tiere. Als ich mit meinen Eltern Skype schaue ich hoch zum Baum und entdecke ein Faultier. Wir müssen das Gespräch kurz beenden und aufregung herrscht im Hostel. 30 Minuten später hören wir einen lauten Knall. Der Ast hat nach gegeben und das arme Tier ist abgestürzt.
Das arme Tier liegt sehr lange so dar und beobachtet uns uns. Die Bewegungen sind so langsam und erst denke ich er hat sich verletzt, aber es scheint alles in Ordnung zu sein. Vom Weiten sehen sie ja zum knuddeln aus, aber das Fell hat ein eigenes Leben. Unglaublich.
Die Luftfeuchtigkeit hier soll am höchsten in ganz Costa Rica sein. Hier trocknet garnichts. Die Hitze selber ist soweit noch zu ertragen, aber die Klamotten und sogar die Haare fangen an zu muffeln.
Nach so einen Platz der Ruhe hatte ich eigentlich die letzten Woche gesucht und siehe da, ich hatte es akzeptiert das es gerade nicht so ist und jetzt bin ich hier.
Viele Fragen mittlerweile wie lange ich noch Reisen möchte und ich kann es selber garnicht glauben, das es schon 8 Monate sind. Ich merke, das ich Angst habe zurück zu kehren, denn mein altes Leben gibt es nicht mehr und ich weiss noch nicht wie mein neues aussehen wird. Zwischendurch kommen solche Gedanken durch, allerdings macht es keinen Sinn sich damit wahnsinnig zu machen. Wer weiss was morgen ist?
Ich schaue mal wieder nach Flügen und informiere mich wie ich hier am günstigsten nach Kolumbien komme. Es gibt 3 Möglichkeiten: Flug von Costa Rica nach Columbien für sehr viel Geld, von Panama mit dem Boot nach Kolumbien (teuer oder günstig aber gefährlich) oder von Panama City fliegen nach Kolumbien. Es gibt keine Strasse über die Grenze.
Keine Ahnung was ich machen soll und schiebe es auf morgen. Am nächsten Tag kommt Katie aus Newyork an. Mein Bild der Amis wird endlich mal geändert. Wir verstehe uns von Anfang an und machen eine Wanderung zum Strand. Vorher allerdings finden wir heraus das wir die gleiche Route haben, nur sie hat ihren Flug schon nach Kolumbien gebucht. Wir schauen ob es den für mich noch gibt und habe wieder Glück. Es ist die güstigste Variante, aber auch die Längste 😉 Wir werden also gemeinsam weiter reisen.
Die Buchung war alles andere als einfach – wie immer. Ich konnte nicht über das Internet buchen, weil die Seite nicht einwandfrei funktioniert. Nach einen Anruf bei der Fluggesellschaft, bekomme ich eine Email und muss das Pdf mit der Genehmigung der Einziehung des Geldes ausdrucken, unterschreiben, abfotografieren und wieder weg schicken. Oh mannnn, warum sooo kompliziert? Alles auf Spanisch, aber zum Glück hatte ich Hilfe.
Ein kleiner Flugplatz….
Das ist ein kleiner See, der komplett bewachsen ist. Nebenan das Meer.
Auf unseren Walk folgt uns die ganze Zeit der Hund vom Hostel. Auf dem Weg begegnen uns 2 andere Hunde die ihn angreifen. Ich kann nicht anders und gehe laut dazwischen. Wir sind schliesslich zu dritt. Der eine hatte ihn schon ins Bein gezwickt. Zum Glück sind die Hunde hier anders als z.B in Thailand. Sie haben mehr Angst vor dem Menschen und gehen auf Abstand. Sie lassen ihn ziehen und wir gehen alle drei mit Herzrasen weiter.
Ein ganzer Strand nur für uns. Wir machen halt bei der nächsten Palme im Schatten, denn es ist mega heiss. Der Hund war zuerst da und hat sich im Gebüsch eine Kuhle gegraben und hechelnd nieder gelassen. Garnicht so dumm, schlisslich ist der Sand kühler.
Diese blöde Hängebrücke ist mir nicht geheuer und ich bin beide Male froh als ich drüben bin. Auf dem Rückweg entdecken wir eine Affenfamilie.
Wir sind zurück auf der Strasse und haben es nicht mehr weit zum Hostel, auf dem Weg unterhalten wir uns und müssen uns auch beeilen, denn es fängt an zu regnen.
Katie lief hinter mir und ich habe zum Glück auf dem Boden geschaut und mich so erschrocken. Ich wäre beinahe auf die Schlange getreten. Und wundere mich immernoch wie ich sie sehen konnte. Wie wir später erfahren, ist diese nicht giftig.
Der Regen wird schlimmer und es schüttet. Wir laufen im Regen, können kaum was sehen, sind klitschnass, aber es ist warm und wir lachen. Herrlich.
Die Tage hier sind wunderschön, mit viel Natur, Ruhe, Yoga, Kartenspielen und einfach mal nix tun. Das Wetter wechselt auch ständig von Platzregen, Niselregen, blauer Himmel, mega heiss….Alles dabei, nur nie kalt 🙂
Den einen Abend wollten wir zu dritt noch einen kleinen Spaziergang machen. Das bedeutet hier gaaaaanz langsam die Strasse hoch zum Tante Emma Laden in 5 Minuten, kurz mit der Familie quatschen, die kleinen Süssigkeiten ausprobieren und wieder zurück. Auf dem Weg flattern überall kleine Lichter – Glühwürmchen.
Die Preise für Lebensmittel etc. sind super teuer, weil die Wege so lang sind, bzw. es nicht einfach ist das kleine Dorf zu beliefern.
Katie hat am ganzen Körper rote Punkte die aber nicht jucken und auch sonst geht es ihr gut, also erstmal beobachten. Da wissen wir noch nicht wie langwierig das ganze noch wird …
Durch den Regen ist es auf den Holzplanken sehr rutschig und an meinem letzten Abend hier stosse ich mit dem Zeh gegen das Holz. Verdammt tat das weh. Überall Dreck, Blut und dieser sehr weit eingerissene Zehnagel. Na super, hoffentlich komme ich morgen in mein Schuh.
Der Zeh hat mir den Schlaf geraubt, die ganze Nacht pochte das scheiss Ding. Um 3 geht der Wecker und um 4 soll ein Bus vor dem Haus halten richtung Hauptstrasse.
Um 4.30 geht es durch den Dschungel und kleine Dörfer. Im Hostel habe wir Anweisungen bekommen wo wir wie ans Ziel kommen. In Porto Jimenez führt uns eine Frau aus dem Bus zum Bootsanleger und unterhält sich gut mit uns. Ich kann es nicht glauben die Bäume sind voll mit Papageien, die gerade frühstücken. Ich bin glücklich. Mit dem Boot geht es nach Golfito und von da mit dem Bus nach Canoas. An der Border wieder das gleiche Spiel und alles verwirrend hier. Danach ab in den Bus zur letzten Endstation für heute David. Insgesamt waren wir ca 12 Stunden unterwegsund sind froh als wir in David (Panama) ankommen.
Abends wir Uno gespielt. Newyork, Canada, Niederlande und Deutschland treten an 😉 Deutschland gewinnt und ist danach total betrunken hihihi.
Das Hostel ist sehr gemütlich mit Pool und es lebt sogar ein Nasenbär im Garten 🙂
In David sind wir 3 Nächte, weil Katies Gesungheitszustand immer schlechter wird. Wir gehen ins Krankenhaus und warten sehr lange auf Blutergebnisse etc. Mittlerweile ist ihr ganzer Körper voll mit Punkten und sie ist die ganze Zeit müde. Wie sich herausstellt hat sie Ringellröte, welche nur im Anfangsstadion ansteckend ist. Naaaa dann, hoffentlich ist alles gut. Am 14ten müssen wir dann aber los und Katie sieht schon besser aus. Denn unser Flug geht heute und wir müssen noch ca 8 Stunden Bus fahren. Es klappt alles super und wir sehen sogar noch eine der Panama Schleusen auf unseren Weg.
Der Flughafen ist winzig klein und alles läuft ohne Probleme. Meine erste Nacht in Kolumbien habe ich auch schon organisiert. Das australische Pärchen wartet schon in Medellin auf mich …. Auf geht es.
Klicke hier, um eine Karte von Puntarenas Province, Costa Rica anzuzeigen.